Enpal hat das Marktstammdatenregister ausgewertet und in einer neuen Untersuchung deutsche Bundesländer, die 20 größten Städte, Städte ab 100.000 Einwohner und ab 50.000 Einwohner auf ihren Photovoltaik-Ausbau seit 2018 verglichen. Für 2023 holt sich Darmstadt beim PV-Ausbau den ersten Platz.
Es geht voran im Photovoltaik-Ausbau: So wurden 2023 176 Prozent mehr PV-Anlagen installiert als 2022. Das geht aus einer Untersuchung des Energieunternehmens Enpal hervor. Im Schnitt wurden seit 2018 jedes Jahr 51 Prozent mehr PV-Anlagen gebaut als im Vorjahr.
Für die Studie wurden rund zwei Millionen Eintragungen neuer Solaranlagen der letzten knapp sechs Jahre im Marktstammdatenregister ermittelt und miteinander verglichen. Berücksichtigt wurden alle Städte mit mindestens 100.000 Einwohnern.
Nachdem Oldenburg im Ranking für 2022 noch den dritten Platz belegt hatte, schafft die niedersächsische Stadt nun den Sprung an die Spitze als Deutschlands Solar-Hauptstadt: 2.656 PV-Anlagen wurden hier in 2023 neu gebaut, was einer Quote von 15,6 PV-Anlagen pro 1.000 Einwohner entspricht.
Gütersloh sichert sich mit 13,2 Solarinstallationen pro 1.000 Einwohner Platz zwei, ein Rückschritt nach einer Quote von 14,7 im letzten Ranking. Die Bronzemedaille geht nach Erlangen: Hier gingen im letzten Jahr 1.435 Photovoltaikanlagen in Betrieb, was einer Quote von 12,7 entspricht. Eine Verbesserung gegenüber der Quote von 12 im Vorjahr. Die Top-Fünf werden von Ingolstadt (12,6) und Moers (11,1) vervollständigt.
Betrachtet man den Umfang des PV-Ausbaus in 2023, so liegt Darmstadt vorn: Um 9,5 Prozent, oder auch 1534 Anlagen, stieg die Anzahl von PV-Anlagen in der hessischen Großstadt. Heidelberg folgt auf dem zweiten Platz mit 9,1 Prozent oder 1283 Anlagen. Dresden macht die Top-Drei mit 7,9 Prozent, was 3161 Neuinstallationen entspricht, komplett. Platz vier und fünf werden von Bonn (7,66 Prozent, 2849 Anlagen) und Lübeck (7,38 Prozent, 1635 Anlagen) belegt.
Mit Blick auf die Bundesländer gehen Niedersachsen, Rheinland-Pfalz und Schleswig-Holstein bei der PV-Quote voran. In allen Bundesländern liegt der Anteil neu installierter PV-Anlagen in 2023 bei über 12 Anlagen pro 1.000 Personen (15,3, 12,9 bzw. 12,6).
Die Stadtstaaten bilden hingegen das Schlusslicht. In Hamburg (2,6), Berlin (2,7) und Bremen (4) sind die Quoten gering. Mit deutlichem Abstand folgt mit Thüringen das erste Bundesland, welches kein Stadtstaat ist: 9,6 Solaranlagen wurden hier 2023 pro 1.000 Einwohner gebaut.
Vergleicht man die Ausbaugeschwindigkeit der Bundesländer, ergibt sich, dass Bremen mit einem Ausbau von 132,8 Prozent im letzten Jahr an der Spitze steht. Schleswig-Holstein landet mit 114,2 Prozent auf Platz zwei. Platz drei wird von Sachsen bei 113,4 Prozent belegt. Hamburg und Berlin vervollständigen bei 108,6 und 108 Prozent die Top-Fünf.
Am langsamsten schreitet der Ausbau wiederum in Bayern voran: Um vergleichsweise geringe 68,9 Prozent nahmen hier die Installationen zu. Baden-Württemberg landet mit 76 Prozent auf dem vorletzten Platz, Mecklenburg-Vorpommern macht mit 79,6 Prozent die unteren drei Ränge komplett.
Nominal gesehen sind diese Bundesländer jedoch bereits ziemlich gut ausgerüstet. Bei PV-Anlagen pro 1000 Einwohner landen diese auf dem jeweils ersten, vierten und achten Platz mit Quoten von 30,8, 27,9 und 22,9.