Lichtbögen in PV-Anlagen sind überaus schwierig festzustellen, denn sie  hinterlassen keine eindeutig identifizierbare elektronische Signatur.  Hinzu kommt, dass die stromführenden Leitungen in einer PV-Anlage  besonders effektive Antennen für ein breites Spektrum  elektromagnetischer Interferenzen im Umfeld des Arrays sind und dass  auch die Wechselrichter Störungen erzeugen, die in die stromführenden  Leitungen einstreuen. Ein ausgefeiltes Signalverarbeitungs-Konzept ist  eine unabdingbare Voraussetzung, um einerseits das gesamte Spektrum  gefährlicher Lichtbogen-Ereignisse zuverlässig zu erkennen und  andererseits Fehlalarme und somit unnötige Abschaltungen während des  ordnungsgemäßen Betriebs der PV-Anlage zu vermeiden. 
Texas  Instruments hat ein solches Signalverarbeitungskonzept und eine  MBDF-Firmware (Multi-Band Dynamic Filtering) entwickelt und zum Patent  angemeldet. Gemeinsam erkennen beide den Lichtbogen und lösen einen  Alarm aus, der entweder zum Abschalten des Systems oder zum Freischalten  des betroffenen Anlagenteils führen. 
Ein Lichtbogen in einer  PV-Anlage erzeugt einen Rauschstrom in der Verkabelung des PV-Strings.  Das Stromrauschen des Lichtbogens selbst weist eine Gaußsche Verteilung  auf, und sein Spektrum erstreckt sich bis zu mehreren Megahertz. Die  Geometrie der Verkabelung in einer typischen PV-Anlage führt zu einer  gravierenden Änderung der Rauschstromdichte oberhalb von 200 kHz in  Abhängigkeit von der Frequenz. Zu berücksichtigen ist ferner, dass die  in PV-Anlagen verwendeten Wechselrichter ein starkes Rauschen bei ihrer  (meist unter 50 kHz liegenden) Schaltfrequenz verursachen. 
Aus  diesen Gründen wurde Rauschen im Frequenzbereich von 40 kHz bis 100 kHz  als Kriterium zur Erkennung eines möglichen Lichtbogens herangezogen.  Dabei wurde die Hardware auf die typischen Anforderungen von PV-Anlagen  abgestimmt und dementsprechend für eine maximale String-Spannung von 1  kV und einen String-Strom bis zu 13 A DC ausgelegt. 
In Bild 2 ist die Lichtbogenerkennung als Blockschaltbild dargestellt. Zur  Messung des Stroms im PV-String und zur Isolation der hohen  Gleichspannungen und -ströme wird ein Isolationstransformator verwendet.  Das galvanisch isolierte Signal an der Sekundärseite des Transformators  wird nach Verstärkung und Filterung einem A/D-Wandler (ADC) zugeführt. 
Dieser  ADC muss einen ausreichend großen Dynamikbereich besitzen, um  einerseits die starken Dauerstrichsignale zu verarbeiten und  andererseits das schwache Rauschen zu erkennen, das von einem Lichtbogen  erzeugt wird. Zur Unterdrückung der unerwünschten Störsignale, die in  großen PV-Anlagen üblicherweise auftreten, wird das Signal anschließend  einem digitalen Signalprozessor (DSP) zugeführt, der die eigentliche  Signalverarbeitung und Lichtbogenerkennung übernimmt. Das Signal, das  einen Lichtbogen meldet, kann an einem digitalen Ausgang, über einen  UART (Universal Asynchrounous Receiver Transmitter) oder drahtlos  ausgegeben werden.
            
                Das System erkennt serielle und parallele  Lichtbögen und funktioniert  auch bei vorhandenen Störungen durch  geschaltete elektronische  Komponenten wie z.B. Wechselrichter, Power  Optimizer usw. Speziell  entwickelte Algorithmen erkennen Lichtbögen  sicher und vermeiden  Fehlalarme.  
Das  Lichtbogenerkennungs-Referenzdesign wurde so  konzipiert, dass es  entweder einem einzelnen String zugeordnet oder in  einen intelligenten  PV-Verteiler integriert werden kann, der die  Überwachung mehrerer  Strings an Hand der Busspannung der PV-Anlage  ermöglicht. 
Das  Lichtbogenerkennungs-Signal lässt sich in  unterschiedlichen  Konfigurationen nutzen, um das Abschalten des  betroffenen Anlagenteils  zu veranlassen – nämlich über einen PLC oder  durch drahtlose Übertragung  zum Freischalten der einzelnen Panels in  einer Anlage oder einem  String, durch eine elektromechanische  Abschalteinrichtung für einen  String oder einfach über die zentrale  Abschaltung im Wechselrichter. 
Bild  3 gibt die  spektrale Leistungsdichte des erfassten Stroms nach  erfolgter  Filterung und Quantisierung mit bzw. ohne Lichtbogen wieder.  Der  Lichtbogen tritt in einem PV-String mit einem Gleichstrom von 12 A  auf.