Mit dem schwimmenden Versuchsträger »Vector« erforscht das Fraunhofer IFF im Magdeburger Wissenschaftshafen gemeinsam mit dem Stahlbauunternehmen Sibau und dem Regenerativ-Kraftwerk Harz die Nutzung von Flusskraftwerken.
Diese umweltfreundlichen Kleinkraftwerke könnten vor allem dort ihren Platz finden, wo man Gewässer nicht anstauen kann oder Flüsse nicht verengt werden sollen.
Der »Vector«-Versuchsträger ist eine Eigenentwicklung der drei Partner. Sibau hat den Versuchsträger konzeptioniert und gebaut, das Regenerativ-Kraftwerk Harz entwickelte das Regelungs- und Steuerungssystem. Mit Digital Engineering simulierten die Forscher vom Magdeburger Fraunhofer-Institut für Fabrikbetrieb und -automatisierung IFF die Wirkmechanismen des Versuchsträgers. Zudem bringen sie ihre Erfahrungen auf dem Gebiet der erneuerbaren Energien in das Projekt ein.
Im Praxistest wollen die Experten herausfinden, wie sich mit einem Propeller, einer Turbine oder einem Wasserrad der höchste Wirkungsgrad erreichen lässt. Dabei versprechen sie sich einen höheren Wirkungsgrad durch optimierte Strömungseigenschaften.
Weil die Strömungswandler direkt an einen Generator gekoppelt sind, funktionieren sie ohne Getriebe und damit verlustfreier. Neue Generatorsteuerungen erlauben es außerdem, Schwankungen durch Strömungsänderungen besser auszugleichen. Bis zu 30 kW sollen auf diese Weise gewonnen und in das Stromnetz eingespeist werden.
Bislang wurde der Flusswasserkraft in Deutschland nicht viel Aufmerksamkeit gewidmet. Das wollen die Forscher ändern. Die Erkenntnisse, wie man die Fließgeschwindigkeit von Flüssen energetisch nutzen kann, sollen eines Tages über das Netzwerk Fluss-Strom kommerziell zu nutzen sein.
Die Europäische Kommission, der Bund und das Land unterstützen das Projekt »Vector« finanziell.