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China wählt optische Hochvolt-Schaltanlagen für sein Smart Grid

10. Dezember 2015, 15:45 Uhr | Hagen Lang
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ABBs 363-kV-Lasttrennschalter (DCB) mit optischem Stromwandler (FOCS) vereint die Schaltanlagenfunktionen Überstromschutz, Lasttrennung und Strommessung in einer Komponente. Dies reduziert den Platzbedarf des Schaltfeldes um bis zu 70 Prozent und das Gesamtgewicht um bis zu 9 Tonnen.

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Der 363-kV-Lassttrennschalter (Disconnecting Circuit Breaker - DCB) mit Fiber Optic Current Sensor (FOCS) ist digital schaltbar und ermöglichen die Netzautomation. Gegenüber der konventionellen analogen Signalübertragung fallen pro Phase damit 10 bis 20 Kupferkabel weg. Im Vergleich zu luftisolierten Schaltanlagen reduziert sich der Platzbedarf um bis zu 70 Prozent. Die aus China bei ABB georderte Anlage ist die erste kommerzielle Installation der Technologie für 363 kV, die Backbone Spannung des nordwest-chinesischen Netzes und wird im intelligenten Unterwerk in Fuping in der Provinz Shanxi errichtet.

ABB DCB mit FOCS
ABB Unterwerk mit FOCS
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ABB wird weitere DCB mit der innovativen FOCS an die State Grid China Corporation (SGCC) liefern. Das Projekt nutzt modernste Software und Energietechnik für die Fernsteuerung, Sicherung, Automation, Überwachung und Diagnose der Unterwerke zum Einsatz. Die Technologie verringert den Platzbedarf und senkt die Betriebskosten. Die Unterwerke werden das chinesische Stromnetz ertüchtigen und bilden das infrastrukturelle Rückgrat für den Ausbau der erneuerbaren Energien in China.

Laut chinesischer Energiebehörde betrug die installierte Leistung erneuerbarer Energien (EE) 2014 bereits über 30 Prozent der gesamten installierten Leistung des Landes (400 Millionen kW). Um die Volatilität der weiter wachsenden EE auch in Zukunft zu beherrschen, bedarf es intelligenter Netzinfrastruktur. »Unsere Anlagen ebnen den Weg für ein robusteres, intelligenteres und grüneres Stromnetz«, sagt Bernhard Jucker, Leiter der Division Energietechnikprodukte von ABB.

Mit weltweit rund 1800 Installationen ist ABB Vorreiter im Bereich DCB mit FOCS für die von SGCC benötigte Spannung. In Schweden läuft seit 2010 ein Pilotprojekt mit 420 Kilovolt. Neben der Integration von drei Unterwerksfunktionen ermöglicht die Technologie auch eine digitale Ausgabe von Netzparametern für die Unterwerks- und Netzautomation. Die Anlage lässt sich basierend auf den neuesten IEC-Standards für digitale Kommunikation in Stromnetzen (IEC 61850-9-2LE) vollständig in Smart Grids integrieren.


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