Erdgasnetz als Energiespeicher

Biogas-Monitoringbericht 2013

21. August 2013, 9:18 Uhr | Claudia Dunker
Jochen Homann, Präsident der Bundesnetzagentur: »Die Einspeisung von Biogas in Gasversorgungsnetze kann wesentlich zu einer CO2-armen Energieversorgung und einer bedarfsgerechten Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien beitragen. Durch die bundesweit vorhandenen Netze und Speicher kann das aufbereitete Biogas produktionsunabhängig an jedem Ort und zu jedem Zeitpunkt genutzt werden«
© Bundesnetzagentur

Die Bundesnetzagentur hat ihren Biogas-Monitoringbericht 2013 veröffentlicht. Der Bericht weist für den Stichtag 31.12.2012 einen Bestand von 108 Biomethan-Einspeiseanlagen in Deutschland aus, 40 Prozent mehr als im Jahr davor.

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Diese 108 Biogasanlagen bereiten das produzierte Biogas zu Biomethan mit Erdgasqualität auf und speisen es direkt in das Erdgasnetz ein. Biomethan kann durch das Gasnetz nahezu an jeden Ort mit Gasanschluss transportiert werden. Gleichzeitig fungiert das Erdgasnetz als riesiger Langzeitspeicher für den erneuerbaren Energieträger Biomethan. »So ist Biomethan hervorragend geeignet, über die flexible Verstromung in Blockheizkraftwerken Systemdienstleistungen im Stromnetz zu erbringen, beispielsweise Regelenergie. Über das Gasnetz kommt Biomethan auch zur Erdgastankstelle und spart als erneuerbarer Kraftstoff im Erdgasauto Treibhausgase ein. Dies schützt das Klima«, stellt Horst Seide, Präsident des Fachverbandes Biogas dar.

Die Anlagen speisten im Laufe des Jahres 2012 ca. 413 Mio. m³ Biogas ein, das enstpricht im Vergleich zum Vorjahr einer Steigerung von 50 Prozent. Die Bundesnetzagentur erwartet allerdings, dass das in der Gasnetzzugangsverordnung formulierte Ziel, bis 2020 sechs Mrd. m³ Biogas in das Gasnetz einzuspeisen, nur schwer zu erreichen sein wird.

Rein rechnerisch würde die eingespeiste Menge Biomethan ausreichen, um den Kraftstoffbedarf der 98.000 aktuell zugelassenen Erdgasfahrzeuge in Deutschland zu decken, erklärt Horst Seide. Tatsächlich werde das Biomethan aber überwiegend in Blockheizkraftwerken (BHKW) zur zeitgleichen Erzeugung von erneuerbarem Strom und Wärme eingesetzt.

Für die Erstellung des Berichts wurden die Gasnetzbetreiber, Biogasanlagenbetreiber, Biogashändler sowie die Marktgebietsverantwortlichen befragt. Die Biogasverkaufspreise betrugen bei einer großen Spanne durchschnittlich mengengewichtet sieben ct/kWh, was deutlich über dem Preis für fossiles Erdgas liegt. »Eingespeistes Biogas ist ein Flexibilitätsprodukt«, so Jochen Homann, Präsident der Bundesnetzagentur. »Es dient einem nachfrageorientierten Energieangebot und ist aufgrund der Flexibilität des Gasversorgungsnetzes mit anderen Speichermöglichkeiten zu vergleichen.«

Mit dem Biogas-Monitoringbericht 2013 legt die Bundesnetzagentur ihren dritten Bericht dieser Art vor. Der Bericht kann von der Internetseite der Bundesnetzagentur abgerufen werden.


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