Einheitliches Mobilfunk-Monitoring

Bundesnetzagentur bewertet Mobilfunknetz nach neuem Standard

4. Juli 2025, 13:58 Uhr | Nicole Wörner
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Die Bundesnetzagentur hat ein einheitliches Verfahren zur Messung der Mobilfunkversorgung in Deutschland eingeführt. Ziel ist es, eine verlässliche und vergleichbare Datenbasis zur Qualität und Verfügbarkeit der Netze zu schaffen.

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Kern des neuen Messkonzepts ist die Messung durch acht Smartphones mit einer einheitlichen Software. Der Schwerpunkt liegt auf den Daten zu Sprachtelefonie und den verfügbaren Datenraten. Auf Messfahrten durch festgelegte Gebiete prüfen vier Geräte die Qualität der Sprachtelefonie. Die anderen vier messen die verfügbaren Datenraten in den Netzen der vier Mobilfunknetzbetreiber. Die Steuerung und die Erfassung der Messreihen erfolgen über eine cloudbasierte Anwendung.

Bislang wurden die Messungen mit Scannern durchgeführt, die primär die Stärke eines Funksignals vor Ort erfassen. Mit der Messung mit Endgeräten wird die tatsächlich mögliche Datenrate für die Nutzer erhoben.

Das neue Messkonzept steht auch Dritten offen. Länder, Gemeinden und Dienstleister können das Messkonzept für die Beauftragung eigener Messungen nutzen. Die Ergebnisse können sie mit der Bundesnetzagentur austauschen und damit die bundesweite Datenlage erweitern. Hierfür wurden Mindestanforderungen definiert, damit die Messdaten vergleichbar sind.

Für einen späteren Zeitpunkt ist geplant, das System um ein Rucksack-Setup zu ergänzen. Dann lassen sich Gebiete prüfen, die mit Messfahrzeugen nicht erreichbar sind. Auch Messungen in Innenräumen wären damit möglich. Umsetzungen für Messungen entlang von Wasserwegen sind ebenfalls angedacht.

»Unser Ziel ist es, dass sich die Mobilfunkversorgung für die Menschen überall im Land spürbar verbessert«, erklärt Dr. Karsten Wildberger, Bundesminister für Digitales und Staatsmodernisierung. »Mit dem neuen Messkonzept schafft die Bundesnetzagentur die methodischen Grundlagen, die Netzabdeckung aus Perspektive der Nutzerinnen und Nutzer zu erfassen. Diese Informationen sind wichtig, um die Rahmenbedingungen für den Netzausbau weiter zu verbessern. Das Digitalministerium stellt hierfür die nötigen Mittel bereit.«

»Wir messen die Qualität der Mobilfunkversorgung zukünftig aus der Sicht der Nutzerinnen und Nutzer«, so Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur. »Die Messungen verschaffen uns einen genaueren Eindruck davon, wie der Ausbau der Netze in Deutschland vorankommt. Bislang haben wir die Stärke des Funksignals gemessen. Zukünftig erfassen wir die Datenraten und die Zuverlässigkeit der Sprachtelefonie. Unser neues Konzept steht auch Dritten offen und kann sich als einheitliches Verfahren für Messungen der Mobilfunkversorgung etablieren.«


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