Eine weitere Hürde zum Normalbetrieb hat die Power-to-Gas-Anlage der Audi AG im niedersächsischen Werlte genommen. Zum ersten Mal wurde Biogas aus der Anlage ins EWE NETZ eingespeist.
Die weltgrößte Power-to-Gas-Anlage im niedersächsischen Werlte hat erstmals selbst produziertes Biomethan in das Gasnetz eingespeist. Das System nutzt regenerativen Strom um in Elektrolyseuren Wasser in Sauerstoff und Wasserstoff zu spalten. In einer Methanisierungsanlage reagiert anschließend der Wasserstoff mit Kohlendioxid zu synthetischem Methan – dem »AUDI e-gas«. Dieses Gas wurde erstmals in der nachgeschalteten MT-Aminwäsche aufbereitet und in das Gasnetz eingespeist. Projektpartner von AUDI sind neben der Stuttgarter ETOGAS, die EWE Vertrieb und die MT-BioMethan. ETOGAS leistete Planung, Bau und Inbetriebnahme der Anlage, EWE betreibt seit 2002 eine Abfallbiomethananlage in Werlte und bereitet das Biomethan der Power-to-Gas-Anlage auf. MT-BioMethan übernahm die Errichtung der Gasaufbereitungsanlage mit Aminwäsche für 1.000 Nm³/h Rohbiogas.
Das dem Wasserstoff in der Methanisierungsanlage zugesetzte Kohlendioxid wird hochrein aus der Aminwäsche mit Überdruck zugeführt. Abwärme aus der Elektrolyse und Methanisierung wird in der Regeneration der Aminwäsche für den Aufbereitungsprozess benutzt. Der Prozess läuft laut ETOGAS mit einem Wirkungsgrad von etwa 60 Prozent, zuzüglich Abwärmenutzung und damit nahe am thermodynamischen Optimum. Wie MT-Energie berichtet, wurden Vorfeld der ersten Biomethan-Netzeinspeisung zahlreiche Teilprozesse erfolgreich in Betrieb genommen: die Biogas-Einspeiseanlage, die Gastransporteinheit mit -trockner, die Aminwäsche und die Prozesswärmeerzeugungsanlage mit zugehörigem Wärmemanagement für die Gesamtanlage. „Damit haben wir stabile Rahmenbedingungen für den zweiten Schritt der Inbetriebnahme der e-Gas-Anlage geschaffen“, sagt Dr. Karsten Wünsche, Geschäftsführer der MT-BioMethan GmbH. Auch Kohlendioxid wurde erstmals an die e-Gas-Anlage der AUDI AG übergeben.