Biogas- und Industrieanlagen

Methandetektion aus 30 m Entfernung

18. September 2013, 10:57 Uhr | Nicole Wörner
Dank der TDLAS-Detektionstechnologie (Tunable Diode Laser Absorption Spectroscopy) des mobilen Lasermessgerätes kann Methan dagegen aus sicherer Entfernung von bis zu 30 Metern festgestellt werden. Bei sehr guten Reflektionsverhältnissen ist sogar eine höhere Reichweite möglich.
© Esders GmbH

Für die sichere Prüfung gasführender Anlagen ausgelegt ist das mobile Lasermessgerät ELLI (Esders Laser Leak Indicator) von Esders. Es spürt selbst kleinste Methankonzentrationen auch an schwer zugänglichen Gaslecks aus bis zu 30 Metern Entfernung auf.

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ELLI spürt unter anderem undichte Stellen in Biogas- oder Industrieanlagen sowie an Gasleitungen auch in großer Höhe auf. Sogar durch isolierverglaste Fenster von Gebäuden hindurch kann das Gerät Methankonzentrationen feststellen.

»Bei dem Einsatz von Rührwerken in Biogasanlagen treten zum Beispiel an den Wanddurchführungen häufig Undichtigkeiten auf«, erklärt Sebastian Wilkens, Produktmanager von Esders. »Dieses Biogas besteht zu über 50 Prozent aus Methan, dessen Austritt ELLI selektiv bestimmen kann.«

Doch auch in Industrieanlagen, Gasdruckregelanlagen oder Erdgasspeichern können ungewollte Gasaustritte auftreten. Um ein derartiges Leck zu finden, musste bisher mit einer Sonde die gesamte Anlage beziehungsweise der Gasspeicher und die Rohrleitungen abgespürt werden. Dabei sind viele Bereiche oft nur schwer oder gar nicht zugänglich beziehungsweise liegen in Gefahrenbereichen, die nicht ohne zusätzliche Schutzmaßnahmen betreten werden können. Durch die TDLAS-Detektionstechnologie (Tunable Diode Laser Absorption Spectroscopy) des mobilen Lasermessgerätes kann Methan dagegen aus sicherer Entfernung von bis zu 30 Metern festgestellt werden. Bei sehr guten Reflektionsverhältnissen ist sogar eine höhere Reichweite möglich. »Dazu muss der Laserstrahl einfach auf den zu überprüfenden Bereich gerichtet werden«, so Wilkens.

Sichere Messergebnisse auch durch Isolierglas hindurch

Das 213 x 155 x 66 mm große ELLI misst das ausströmende Gas auch durch Verglasungen hindurch. Dazu ermittelt es die Methankonzentration mit Hilfe des Unterschieds zwischen dem ausgesandten und dem zurückreflektierten Infrarotlaserstrahl, wobei dessen Wellenlänge die selektive Messung von Methan garantiert. Als Wert wird die Konzentrationslänge in ppm x m ausgegeben, also das Produkt aus der Methankonzentration zwischen dem Detektor und dem Ziel sowie der Weglänge durch die Gaswolke. Dabei umfasst ELLI einen Messbereich von 0 bis 50.000 ppm mal Meter.

Die Ergebnisse der bei Temperaturen von -17 bis +50 °C möglichen Gasprüfung werden innerhalb einer Reaktionszeit von 0,2 Sekunden auf einem farbigen LCD-Touch-Display angezeigt. Somit können auch geringste Methanansammlungen beziehungsweise Leckagen nahezu in Echtzeit gemessen werden. Über Gefahrenwerte informiert ein Alarm, der benutzerdefiniert einstellbar ist.

Über die Esders GmbH

Die Esders GmbH wurde 1989 in Bielefeld gegründet. Nach fünfjähriger Entwicklungsarbeit zog das Unternehmen ins Emsland nahe der holländischen Grenze, wo es heute mehr als 70 Mitarbeiter beschäftigt. Bei Druckprüfsystemen für Gas- und Wasserrohrleitungen zählt das Unternehmen mittlerweile zu den Marktführern und ist europaweit sowie in Asien tätig. Eine weitere Kernkompetenz stellt das Entwickeln, Fertigen und Vertreiben von Gasspür- und Gaswarngeräten dar. Mit der GasCam, einem System zur Visualisierung von Methan, vertreibt Esders ein weiteres System zur Gasferndetektion und ist eigenen Angaben zufolge der einzige Anbieter von aktiver und passiver Infrarottechnologie in diesem Einsatzbereich.


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