Das Cleantech-Start-up 1KOMMA5° meldet für das erste Quartal 2024 eine Rekordnachfrage. Alleine im März seien erstmals mehr als 3.500 Kundenaufträge allein für Photovoltaiksysteme von 1KOMMA5° eingegangen, was einen neuen Rekordmonat bedeute, so das Hamburger Unternehmen.
1KOMMA5° ist nach Unternehmensangaben entgegen dem Markttrend in Deutschland mit fast 50 Prozent im ersten Quartal gewachsen. Zeitgleich gehen die Zubauzahlen von Photovoltaikanlagen des Gesamtmarkts in Deutschland im Kernsegment (5 bis 15 kWp) seit Jahresbeginn im Vergleich zum Vorjahreszeitraum stark zurück. Viele Anbieter in der Solarbranche bauen daher bereits Stellen ab, schließen Standorte und auch die Zahl der Insolvenzen stieg zuletzt dramatisch.
Jannik Schall, Mitgründer und Produktchef von 1KOMMA5°, sieht drei Hauptgründe für die positive Entwicklung beim Hamburger Energieunternehmen: »Erstens verstehen immer mehr Kunden, dass der Strompreis an der Strombörse – insbesondere zur Abdeckung der Wintermonate – und eine entsprechende Vernetzung mittlerweile genauso wichtig ist, wie die Photovoltaikanlage selbst. Zweitens fordern Kunden zunehmend den Einbau von sogenannten Smart Metern, um schon heute die kommenden gesetzlichen Vorgaben zu erfüllen und am Energiemarkt der Zukunft teilnehmen zu können. Bei 1KOMMA5° gehört der intelligente Stromzähler inklusive Installation zum Standardpaket. Drittens führt die Einführung des Paragrafen 14a des Energiewirtschaftsgesetzes dazu, dass Systeme, die nicht intelligent gesteuert werden, bei Netzüberlastung künftig vom Netzbetreiber pauschal abgeschaltet oder heruntergeregelt werden dürfen. Kunden meiden daher mittlerweile konventionelle Angebote und setzen vermehrt auf intelligent vernetzte Energielösungen.«
Auch das große Interesse an Wärmepumpen in Verbindung mit Heartbeat treibe die derzeit extrem hohe Nachfrage nach dem 1KOMMA5°-System weiter. Sascha Koppe, Chief Revenue Officer von 1KOMMA5° fügt hinzu: »Bestellungen auf Rekordniveau bringen aber auch Nachteile mit sich. Es ist unser Teil unserer Mission, irgendwann ein Angebot auch für jegliche Bestandssysteme im Markt zu machen – auch von Kunden von Wettbewerbern. Solche Nachrüstungen müssen wir jetzt aber erst einmal bremsen, um Qualität und Verfügbarkeit für die steigende Zahl an unsere Kunden in Verbindung mit Wärmepumpen oder Photovoltaikanlagen sicherzustellen.«
Die Internationalisierung beschränkt zusätzlich die Verfügbarkeit. So wird 1KOMMA5° die Heartbeat-Plattform nach Schweden und Deutschland in Kürze auch in Dänemark sowie später in den Niederlanden aktivieren. Aufgrund des steigenden Bedarfs wird das Start-up nach Ostern Heartbeat und intelligente Zähler nicht mehr gratis installieren können. Bisher war diese kostenfreie Kombination einzigartig am Markt. Zudem bereitet sich das Hamburger Unternehmen so auf einen potentiellen Ansturm in 2025 vor, wenn Smart Meter für Neuanlagen zur Pflicht werden.
Über eine Entwicklung ist sich CEO und Mitgründer von 1KOMMA5° Philipp Schröder sicher: »Die Zeit von Old Solar, in der Strom staatlich vergütet und stumpf eingespeist wird, ist vorbei. Die Zeit vollintegrierter Energiesysteme, die direkt mit dem Strommarkt verknüpft sind, hat begonnen!«
Erst Anfang März gab das Unternehmen den Einstieg von US-Großinvestoren als Auftakt einer Finanzierungsrunde bekannt. Das Cleantech-Start-up wird die zusätzlichen Mittel unter anderem zum Ausbau der Software-Anwendungen rund um die IoT-Plattform Heartbeat nutzen.