Städte und Gemeinden setzen auf effiziente Leuchtdioden als Nachfolger der Quecksilberdampflampen. Allein ihr Ersatz spart rund 50 Prozent Energie. Weil LEDs zudem dimmbar sind, reduziert sich der Energiebedarf noch mal um 40 Prozent.
LEDs sind ohne Stromverlust dimmbar, das heißt sie lassen sich an die jeweils herrschenden Lichtverhältnisse und den Verkehr anpassen. Um das Sparpotenzial ausschöpfen zu können, ist eine intelligente Steuerung erforderlich, die alle Lichtpunkte zentral reguliert. Die sixData GmbH in Prien, die sich auf das Management von Straßenbeleuchtungen spezialisiert hat, entwickelt gerade zusammen mit Leuchtenherstellern und kommunalen Partnern eine entsprechende Software. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) fördert das auf 20 Monate angelegte Projekt, denn schon die Umstellung von nur 10 Prozent aller deutschen Leuchten könnte jährlich knapp 62.000 t CO2 vermeiden.
Umweltfreundlich und sparsam
Rund 9 Millionen Straßenlampen gibt es in Deutschland. In den meisten Gemeinden entfällt auf sie mit durchschnittlich 36 Prozent der Löwenanteil am kommunalen Stromverbrauch. Einsparmöglichkeiten sind vor dem Hintergrund der knappen Haushaltsbudgets daher ein wichtiges Thema, zumal sie sich mit Umweltschutzrichtlinien und Klimazielen vereinbaren lassen. Die LED-Technik gilt dabei als ein viel versprechender Kandidat. So hat das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit bereits sein zweites Förderprogramm zur Umstellung der öffentlichen Beleuchtung auf Leuchtdioden gestartet. Neben ihrer hohen Lebensdauer heben sie sich vor allem durch ihre Flexibilität von den ansonsten gängigen Natriumdampflampen ab: Versuche an der TU Darmstadt zeigten, dass eine LED-Leuchte bei 50 Prozent weniger Lichtstrom auch nur die Hälfte an Energie benötigt. Eine Natriumdampflampe verbraucht dagegen immer noch 70 Prozent. Auch kann sie nur bis auf 40 Prozent Leistung gedimmt werden, während sich eine LED stufenlos bis auf 0 regulieren lässt.
Die Energiezufuhr optimieren
»Diese variablen Möglichkeiten kommen, was Kosten und CO2-Ausstoß betrifft, vor allem in den drei Bereichen Constant Light Output, Virtual Light Output und Selective Light Output zum Tragen«, erklärt Armin Mühlberger, Geschäftsführer der auf Beleuchtungsmanagementsoftware spezialisierten sixData GmbH. Ersteres bezeichnet das Problem, dass Leuchtmittel mit dem Alter an Leuchtkraft verlieren und deswegen meist von Anfang an mit mehr Energie betrieben werden, um auch zum Ende hin noch die Helligkeitsanforderungen zu erfüllen. LED-Lichtpunkte müssen dagegen erst bei tatsächlichem Leistungsabfall mit mehr Energie versorgt werden, wodurch sich etwa 10 Prozent Strom einsparen lassen. Beim Virtual Light Output könnten die Kosten sogar um bis zu 30 Prozent gesenkt werden: Leuchten, die beispielsweise aufgrund der baulichen Situation näher zusammenstehen und deshalb keine 100 Prozent der Standardleistung haben müssten, könnten auf die tatsächlich benötigte Watt-Zahl gedimmt werden. Bislang ist das nicht möglich, weil es herkömmliche Leuchtmittel nicht in so individuellen Abstufungen gibt. Die mit 30 bis 40 Prozent größten Einsparungen verspricht jedoch die selektive Einstellung der Lichtmenge je nach Bedarf, Verkehrsaufkommen und Umgebungssituation.