Remote-Steuerung für Regenerativ-Anlagen

Die Stromproduktion exakt ausregeln

25. April 2018, 11:27 Uhr | Von Hans-Peter Pircher, Mitarbeiter im Industrie Management Erneuerbare Energien bei der Phoenix Contact Deutschland GmbH in Blomberg
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Flexible Unterstützung vielfältiger Kommunikationsprotokolle

Die Boxen sind innerhalb weniger Minuten betriebsbereit. Weil die entsprechenden Algorithmen schon vorhanden sind, erfolgt eine Neukonfiguration zum größten Teil per Copy and Paste. »Wir haben die Steuerung so programmiert, dass jeder Schaltausgang sowie der 0…10-V-Analogausgang stufenlos regelbar ist«, erklärt Martin Höbarth, Vertriebstechniker bei der österreichischen Tochtergesellschaft von Phoenix Contact. »Momentan liegt die Schaltschwelle für das Schalten respektive Nichtschalten bei 79 und 81. Diese Werte lassen sich über eine Web-Oberfläche frei konfigurieren.«

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Bild 3: Die Kleinsteuerung ILC 191 ME/AN bietet standardmäßig einen großen Funktionsumfang.
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Die Protokollierung aller Schalthandlungen erfolgt im CSV-Format. Pro Anlage und Tag werden so rund 30 bis 80 MB an Daten ausgelesen. Die Inline-Steuerungen des Typs ILC 191 ME/AN bieten einen großen Programm- und Datenspeicher, eine zweikanalige Puls-Richtungs-/PWM- sowie eine RS-485/422-Schnittstelle, einen zweikanaligen analogen Ein- und Ausgang und einen Webserver (Bild 3). »Als einzige Erweiterung war für die Oekostrom-Anwendung eine zusätzliche digitale Ausgangskarte erforderlich, damit insgesamt acht Schaltausgänge zur Verfügung stehen«, berichtet Höbarth. Sollte die Modbus-Verbindung zwischen der Oekostrom-Zentrale und einer Anlage länger als fünf Minuten unterbrochen sein, wird das 3G-Modem über einen Relaiskontakt automatisch neu gestartet.

Die sich ständig verändernden Rahmenbedingungen des Stromhandelsgeschäfts verlangen nach anpassungsfähigen Lösungen. Mit der Remote-Monitoring-Box hat die Oekostrom AG einen Schritt in diese Richtung getan, denn die Schaltgeräte-Kombination wurde schon für künftige Anforderungen entwickelt. Dies spiegelt sich beispielsweise in der generellen Offenheit gegenüber unterschiedlichen Kommunikationsprotokollen wider. Die Steuerung ILC 191 ME/AN unterstützt Fernwirkprotokolle ebenso wie Profibus, Modbus oder OPC. »Wir wollten eine universelle Lösung schaffen, mit der eine Abschaltung über ein analoges, digitales oder serielles Signal genauso möglich ist wie über ein x-beliebiges Protokoll«, erläutert Höbarth.

Im System ist bereits eine Platzreserve für ein Energiemessgerät der Produktfamilie EMpro vorgesehen. »Bei den ersten Gesprächen war noch nicht abzusehen, wo wir nach eineinhalb Jahren Zusammenarbeit stehen werden«, resümiert Kloess. »Wir können nun eigene Messungen in das Einspeise-Management von Windenergieanlagen einfließen lassen und sind somit nicht mehr nur von den Wetterdaten externer Dienstleister abhängig. Das hat die Prognose-Qualität für unsere Bilanzgruppe erheblich verbessert. Und falls sich dennoch ein Berechnungsfehler einzuschleichen droht, können wir eingreifen und die Anlagen gegebenenfalls drosseln.« Als nächster Schritt ist geplant, die mit der Remote-Monitoring-Box erfassten Energiedaten in die Cloud zu bringen.


  1. Die Stromproduktion exakt ausregeln
  2. Zuverlässige Funkkommunikation mit zwei SIM-Karten
  3. Flexible Unterstützung vielfältiger Kommunikationsprotokolle

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