Von Anfang an waren sich alle Beteiligten darüber einig, dass sich die tatsächliche Einspeise-Leistung der in einer Bilanzgruppe zusammengefassten Kleinkraftwerke am effizientesten mit einer Rogowski-Spule messen lässt. Die sichere Positionierung auf Stromschienen und Rundleitern sowie die hohe Messgenauigkeit sprechen für das universelle Strommesssystem, das Wechselströme bis 4000 A erfasst. Der spezifische Messbereich des Geräts wird dabei über einen DIP-Schalter am nachgelagerten Umformer vorgegeben.
»Mit der Remote-Monitoring-Box und der Visualisierungs-Software Visu+ sehen wir nun sofort, welches Kraftwerk wie viel Ökostrom produziert«, berichtet Kloess. Sollte zu einem bestimmten Zeitpunkt dennoch die Gefahr einer Überproduktion bestehen, lässt sich dies mit dem System sogar aus der Ferne regeln. Kommuniziert wird über den in der Box verbauten PSI-Modem-3G/Router, über dessen VPN-Kanal (Virtual Private Network) sich die Leitzentrale der Oekostrom AG mit den 20 Anlagen verbindet, die derzeit über eine Remote-Monitoring-Box verfügen.
Der Vorteil dieses Ansatzes liegt darin, dass bei etwaigen Empfangsproblemen, etwa in Grenzgebieten, zwei SIM-Karten zum Aufbau einer dauerhaft zuverlässigen Verbindungsqualität zum Einsatz kommen können (Bild 1).
Fast alle in der Box installierten Komponenten stammen von Phoenix Contact. Dazu gehören eine PSI-GSM/UMTS-Antenne, eine Stromversorgung der Serie Uno Power, verschiedene Klemmen, eine modulare Kleinsteuerung des Typs ILC 191 ME/AN, ein Überspannungsschutzgerät, ein 3G-Modem, acht Relais-Module sowie ein Set, das sich aus einem Vier-Wege-Trennverstärker und einer Rogowski-Spule mit 300 mm Länge und 95 mm Durchmesser zusammensetzt (Bild 2).
Laut Kloess erhöht sich die Anzahl der montierten Boxen kontinuierlich. »In der Lösung steckt auch für die Anlagenbetreiber ein interessantes Geschäftsmodell«, führt er aus. »Wenn wir unnötige Ausgleichsenergiekosten vermeiden, indem wir die Leistung einer Anlage drosseln oder diese vorübergehend abschalten, geben wir die Ersparnis weiter.«