Topmanager erwarten Zusammenarbeit statt Spaltung

11. Februar 2021, 19 Bilder
© Markt&Technik

Karsten Bier, Recom

Eine lösungsorientierte Kommunikation und Kooperation anstatt der destruktiven Vorgehensweise Trumps. China hat einen Plan, und gleiches muss die westliche Welt erarbeiten und konsequent umsetzen, will sie die Probleme der Zukunft lösen und sich dauerhaft im globalen Wettbewerb durchsetzen. Eine starke transatlantische Kooperation ist daher zwingend nötig. Ein praktisches Beispiel aus unserer Industrie sind die Normen. Nur wenn wir uns mit den Amerikanern einig sind, welche Normen für alle gelten, werden sie sich global durchsetzen.

Generell muss festgehalten werden, dass Europa und die USA ein Gegengewicht zu China und Asien aufbauen müssen. Dies heißt zuerst, dass wir unsere Normen und Standards angleichen müssen, eine faire Arbeitsteilung finden und einen offenen, wettbewerbsbasierten Handel festigen. Vor allem muss es darum gehen Fertigungsprozesse, die aus Kostengründen nach Asien ausgelagert wurden, zurückzuholen - dies gilt gleichermaßen für die USA wie für Europa. Hiermit einhergehende Preissteigerungen müssen über Effizienzgewinne und höhere Technologie aufgefangen werden. Sowohl die USA wie Europa sind in einigen Bereichen von Asien stark abhängig, wie das Beispiel Halbleiterverfügbarkeit für die Autoindustrie gerade jetzt drastisch veranschaulicht. Hier kann Joe Biden vieles bewegen, wenn er darauf setzt, künstliche Handelsschranken abzubauen und dem freien Spiel der Marktkräfte mehr Raum zu gewähren – dies gilt natürlich gleichermaßen für die Europäische Union. Dort wo es gilt neue Technologien mit staatlicher Hilfe aufzubauen müssen gleiche und durchsetzbare Bedingungen angestrebt werden.

Joe Biden kann maßgeblich dazu beitragen die USA und die EU zu stärken, wobei Druck vonseiten der USA auf Europa hilfreich sein kann, diesen Kontinent weiter zu integrieren.