Lieferengpass bei Bauelementen

Es ist Zeit, den Planungshorizont anzupassen!

12. Februar 2018, 10:51 Uhr | Engelbert Hopf
Diesen Artikel anhören

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

...Erhöhung der Produktionskapazität

 »Auf außergewöhnliche Bedarfe können wir aber nicht ganz so schnell reagieren wie sonst«, stellt Erdl fest. Betroffen von der Situation sind aber nicht nur die Spezialisten für Hut-Schienennetzgeräte. »Wir wissen, dass es bei MOSFETs massive Engpässe mit Lieferzeiten bis zu zwei Quartalen gibt, etwa bei Vishay, Fairchild oder Toshiba«, bestätigt auch Karsten Bier, CEO von Recom, »wir haben inzwischen aggressiv disponiert und ich kann nur für jeden Hersteller hoffen, dass er mehrere Supplier approved hat und eine gute Wareneingangskontrolle in Sachen Fakes hat«. Zwar verweist Hermann Püthe, geschäftsführender Gesellschafter der inpotron Schaltnetzteile darauf, »dass ein Blick in das Digi-Key-Lager zeigt, dass dort beispielsweise 1200-V-MOSFETs, insbesondere von ST in 100er-Mengen bis einigen 1000 Stück vorhanden sind, doch je nach RDS(on) und Strombelastbarkeit gibt es immer mal wieder Schwierigkeiten bei der Beschaffung«.

Bei den Leistungshalbleiterherstellern ist man sich der prekären Lage durchaus bewußt und versucht gegenzusteuern. »ST ist auf jeden Fall für alle Transistoren inklusive der 1200-V-MOSFETs gut ausgelastet«, stellt Dr. Ulrich Kirchenberger, Director Global Accounts bei STMicroelectronics fest, »wir investieren darum in der Größenordnung von 1 Milliarde Dollar, für alle Technologien, darunter auch MOSFETs, um die Kapazitäten weiter auszubauen. Spürbare Kapazitätssteigerungen erwarten wir für die zweite Jahreshälfte 2018«.

Einen ähnlichen Zeithorizont für eine Entspannung der Situation nennt auch Gerhard Speidel, Business Marketing SEMI bei Vishay: »Wir erwarten eine Beruhigung und Normalisierung im späteren Verlauf des Jahres.« Vonseiten Infineon Technologies kommt die Antwort: »Unsere Kapazitäten in den Werken sind sehr gut ausgelastet«, erläutert Daniel Scharfen, Leiter Business Intelligence and Development der Industrial Power Control Division, »wir setzen die uns zur Verfügung stehenden Wafer dort ein, wo es für uns am sinnvollsten ist«.

Es gibt aber, vielleicht aus Gründen der Marktdurchdringung in Europa, auch MOSFET-Hersteller, bei denen es bislang nach eigener Darstellung nicht zu steigenden Lieferzeiten gekommen ist, wie etwa Dr. Michael Lampalzer, Senior Strategic Marketing Engineer bei Power Semiconductor von Mitsubishi Electric Europe versichert. Ähnlich scheint es auch bei Rohm Semiconductor zu sein. »Wir sind in der glücklichen Lage, auf eine vertikal integrierte Unternehmensstruktur aufbauen zu können«, erläutert Christian André, President von Rohm Semiconductor Europe; »um die Marktnachfrage nach 8- und 12-Zoll-Wafern zu befriedigen, planen wir eine Erhöhung unserer Produktionskapazität«.

Anbieter zum Thema

zu Matchmaker+

  1. Es ist Zeit, den Planungshorizont anzupassen!
  2. ...Erhöhung der Produktionskapazität

Lesen Sie mehr zum Thema


Das könnte Sie auch interessieren

Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!