LCD-Technologie im Überblick

Was In-Plane Switching leisten kann

21. Oktober 2015, 15:26 Uhr | Heinz-Dieter Speidel
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Fortsetzung des Artikels von Teil 3

Exkurs in Digital Signage

IPS-Displays haben wegen ihrer Robustheit besonders im Digital-Signage-Bereich Einzug gehalten, also beispielsweise bei Anwendungen in großen Hallen
Bild 4. IPS-Displays haben wegen ihrer Robustheit besonders im Digital-Signage-Bereich Einzug gehalten, also beispiels- weise bei Anwendungen in großen Hallen
© LG

Ein Bereich, in dem die IPS-Technologie ebenfalls Einzug gehalten hat, ist Digital Signage, also großformatige professionelle LED-Displays für die Darstellung von Botschaften, Bildern oder Videos in Kaufhäusern, Stadien oder großen Hallen (Bild 4). Hinzu kommen Video Walls, elektronische Plakate, elektronische Verkehrsschilder, Werbung in Geschäften (In-Store Marketing), digitale Türbeschilderung oder andere Arten der Großbildprojektionen. Digital Signage wird zunehmend auf öffentlichen Plätzen eingesetzt (Bild 5).

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Wegen iherer Unempfindlichkeit und Temperaturfestigkeit kommen IPS-Displays auch immer mehr im Freien zum Einsatz
Bild 5. Wegen ihrer Unempfindlichkeit und Temperaturfestigkeit kommen IPS-Displays auch immer mehr im Freien zum Einsatz.
© LG

Hinsichtlich der Technologie gibt es jedoch Unterschiede zwischen dem Einsatz von IPS bei Smartphones oder Monitoren und auf der Großleinwand. So werden beispielsweise unterschiedliche Flüssigkristalle eingesetzt, die im Signage-Bereich höheren Temperaturen und anderen Umwelteinflüssen standhalten müssen. Hitze, Kälte, Sonnenlicht, Staub oder Feuchtigkeit stellen die Digital-Signage-Technologien vor ganz andere Herausforderungen als andere IPS-basierte Displays. Hinzu kommen technische Anforderungen an die Displays aufgrund der oftmals sehr verschiedenen Einsatzbereiche.

Auch bei sehr heller Umgebung bieten IPS-Displays eine kontraststarke und helle Darstellung bei sehr guter Farb-Wiedergabetreue
Bild 6. Auch bei sehr heller Umgebung bieten IPS- Displays eine kontraststarke und helle Darstellung bei sehr guter Farb-Wiedergabetreue.
© LG

Beispiele sind Stromaufnahme, Kontrast, Helligkeit oder Anpassungen an das Umgebungslicht, die je nach Einsatzort sehr unterschiedlich ausfallen können (Bild 6). Erforderlich ist darüber hinaus die Kompatibilität mit anderen Systemen.

Wie geht es weiter?

Derzeit angesagt sind die sogenannten Ultra-Wide-Monitore im 21:9-Kinoformat. Zudem gibt es die Ultra-Wide-Modelle auch im Curved Design. Diese Displays sind extrem vielseitig, eignen sich durch ihre hohe Auflösung nicht nur für grafische Anwendungen, beispielsweise als professionelle Videoschnittmonitore, sondern ersetzen auch die bei vielen Anwendern gerne eingesetzten Zwei-Bildschirm-Lösungen. Die Entwicklung und Erweiterung der IPS-Technologie ist aber noch nicht abgeschlossen. So sollen Displays künftig beispielsweise transparent sein, um energieeffizient Helligkeit zu erzeugen. Erwähnung finden muss aber auch die OLED-Technologie (Organic Light Emitting Diode). In Smartphones, bei Audio- und TV-Geräten hat OLED bereits Einzug gehalten, und mit Sicherheit wird diese Technologie in naher Zukunft auch in Monitoren und professionellen Displays zum Einsatz kommen.

Ein weiteres Einsatzgebiet ist die großflächige Raumbeleuchtung. Und aufgrund der Materialeigenschaften ist eine Verwendung der OLEDs auch als biegsamer Bildschirm und als elektronisches Papier interessant. OLEDs sind sicherlich die nächste Generation professioneller Displays. Sie könnten in vielen Anwendungen die heutigen LCDs oder Plasmabildschirme ersetzen. Aktuell ist diese Technologie jedoch noch nicht umfassend einsetz- und realisierbar, da sie im Vergleich zu anderen Technologien deutlich teurer ist. Die Hauptanwendungen von OLED-Bildschirmen liegen aktuell bei kleinen Anzeigen für Handys oder Wearables. Große Bildschirme sind im Moment noch nicht im großen Stil erschwinglich.

 

Der Autor

Heinz-Dieter Speidel
 
arbeitet seit 2011 als Business Development Manager bei LG Electronics für den Bereich Information System Products ISP. Dabei ist er für die Erschließung neuer Geschäftsfelder sowie die Weiterentwicklung des Unternehmens verantwortlich. Zuvor arbeitete er unter anderem als Entwicklungsingenieur für den Display-Bereich bei Nokia Consumer Electronics und Semi Tech Global, ehe er 1999 als Produktmanager (Monitore/Projektoren/Hotel TV) zu LG Electronics wechselte.
 

  1. Was In-Plane Switching leisten kann
  2. IPS- versus VA-Panels
  3. Was ist AH-IPS?
  4. Exkurs in Digital Signage

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