Seit Corona unser Leben beherrscht, sind die Ansprüche an die Hygiene im Alltag enorm gestiegen. Und so wünschen sich viele Benutzer, das Glas von Touchdisplays von öffentlichen Automaten nicht berühren zu müssen. Garz & Fricke bietet hierfür eine Lösung: die Bedienung über das eigene Smartphone.
Gemeinsam mit dem Stuttgarter Schwesterunternehmen e-GITS hat der Human-Machine-Interfaces-Spezialist Garz & Fricke sein »Remote Touch System« (RTS) entwickelt. Damit können Nutzer HMIs mit ihrem eigenen Smartphone bedienen. Das Smartphone fungiert dabei als Touchdisplay und leitet die Impulse an das Gerät mit dem berührungssensitiven Bildschirm weiter. So muss man Touchdisplays überhaupt nicht mehr berühren, denn alles findet am eigenen Gerät statt.
Das sorgt für ein besseres Sicherheitsgefühl, und eine potentielle Übertragung von Viren über die Bedienelemente öffentlicher Automaten und Maschinen ist ausgeschlossen.
Das Remote Touch System hat die Erprobung und den Nutzertest erfolgreich bestanden und steht nun zur Integration in Neuentwicklungen sowie als Nachrüstung für bestehende Systeme bereit. Bei dem RTS handelt es sich um eine Software, die in Geräten mit WLAN- oder Mobilfunkmodul eingesetzt werden kann.
Über WLAN baut das Smartphone direkt einen Kanal zum Automaten auf; wird eine MobilfunkAnbindung genutzt, dient die Garz & Fricke Cloud als Bindeglied zwischen Automaten und Smartphone. Die Kontaktaufnahme erfolgt über einen QR-Code, der als Aufkleber direkt auf dem Automaten angebracht ist oder auf dessen Display angezeigt wird (Bild 1).
Der Nutzer scannt den Code und wählt damit die zu bedienende Maschine aus. Die Installation einer App auf dem Gerät des Nutzers ist nicht erforderlich. Vielmehr wird ohne weitere Interaktion eine Verbindung zwischen Automaten und Smartphone aufgebaut.
Für die eigentliche Bedienung des Automaten kommt eine sogenannte WebApp zum Einsatz. In der einfachsten und universellen Variante zeigt diese nicht die Oberfläche des Automaten an, sondern leitet ausschließlich die Berührungen direkt an den Automaten weiter. Über diesen Steuerkanal werden die Eingaben vom Handy-Bildschirm auf das eigentliche Gerät übertragen, ohne den Touchscreen des Automaten berühren zu müssen (Bild 2).
Dazu wird auf dem Smartphone des Nutzers im Web-Browser nur eine schwarze Fläche angezeigt – das Touchfeld für die Maschineninteraktion. Ein kleiner Pfeil beziehungsweise ein Hansymbol im Display des Automaten signalisieren dem Nutzer, wo sich der Zeiger auf dem zu bedienenden Gerät gerade befindet. Nun kann der Anwender die Schaltflächen ansteuern und anklicken. Der Nutzer muss dabei nicht einmal auf sein Smartphone schauen, sondern kann sich auf den Bildschirm des Automaten konzentrieren. Die Zeigerbewegung steuert er ganz intuitiv wie bei einem Touchpad am Notebook.