Die genannten Forderungen lassen sich mit verfügbaren Industriemonitoren und Panel-PCs bereits heute weitestgehend erfüllen. So gibt es für die Implementierung von Mensch-Maschine-Schnittstellen verschiedene technologische Möglichkeiten.
Eine davon sind resistive Touchscreens, die lange Zeit weit verbreitet waren: Die Bildschirme bestehen hier aus zwei elektrisch leitenden Schichten, welche durch Berührung verbunden werden. Alternativen wie projiziert-kapazitive Touchscreens bieten jedoch weit mehr Möglichkeiten der Berührungssteuerung. Sie verfügen ebenfalls über zwei isolierte Ebenen, an denen die Berührung eine Änderung der Kapazität auslöst. Diese Technologie erlaubt die Mehrfinger-Steuerung (Multi-Touch) und damit etwa die Drehung, das Vergrößern und Verkleinern durch Strecken oder Zusammenführen mehrerer Finger. PCAP erlaubt auch das rahmenlose Design, damit kann die verfügbare Fläche optimal ausgenutzt werden.
Auch in puncto Kommunikation sind heutige HMIs gut auf die Zukunft der Industrie 4.0 vorbereitet. Besonderes Interesse gilt hier der WLAN-Konnektivität.
An einem industrietauglichen Bildschirm oder Panel-PC müssen die Antennen derart montiert sein, dass sie auch beim Einbau in ein metallisches Rack oder eine Konsole störungsfreien Empfang gewährleisten. Eine Möglichkeit dazu bietet der Einbau hinter dem Displayglas.
Das Display kann noch eine Reihe weiterer Funktionen übernehmen: Helle farbige Status-LEDs oder Leuchtbalken im Displayrahmen geben auch bei schlummerndem Monitor auf einen Blick Auskunft über den Status einer Maschine oder Produktionsstrecke. Ebenso können hier RFID-Leser verbaut werden, die den Zugriff autorisierter Benutzer mittels eines Tokens oder einer Chipkarte in einem 2-Faktor-Verfahren sichern können. Es versteht sich von selbst, dass das Displayglas pflegeleicht, entspiegelt und kratzfest sein muss, um im rauen Produktionsalltag bestehen zu können. Hier ist ein IP65 Schutz angebracht, also der staubdichte vollständige Schutz gegen Berührung und Strahlwasser. Auch ist darauf Displays & Beleuchtung / HMI zu achten, dass produktionsbedingte Spritzer oder Staub auf dem Bildschirm nicht zu Fehlsteuerungen führen. Bei der Beseitigung beweglicher Teile ist weiterhin der Verzicht auf rotierende Festplatten wichtig. Um auf reparaturanfällige Lüfter verzichten zu können, müssen energieeffiziente Technologien eingesetzt werden. Modernste Prozessoren mit der höchsten Leistung pro Watt-Verhältnis sind deshalb Pflicht.
Basierend auf den oben aufgeführten Vorgaben hat Kontron die FusionClient Panel-PC-Serie entwickelt (Bild 1). Sie vereint ein innovatives und rahmenloses Design mit einem industrietauglichen Display. Damit ermöglichen die Panel-PCs intuitiven Multi-Touch-Zugriff auf Daten in Echtzeit. Eine integrierte LED-Alarmleiste sorgt für verbesserte Benutzerfreundlichkeit und optimierte Visualisierung von Prozessen und Maschinenstatus. Damit ist er für Anwendungen wie SCADA, Manufacturing Execution Systems (MES) und andere Prozessvisualisierungs- und Steuerungsapplikationen prädestiniert.
Aufgrund einer eingebauten WiFi-Antenne kann der FusionClient in jeder gewünschten Umgebung ohne zusätzliche externe Antennen montiert werden und bietet so eine nahtlose Konnektivität mit Anlagen, Maschinen und anderen verbundenen Geräten.
Ein RFID-Reader, der sich unsichtbar hinter dem Frontglas befindet, ermöglicht die Einrichtung verschiedener Autorisierungs- und Sicherheitslevel und erlaubt so eine umfassende Zugangskontrolle.