Größtmöglichen Nutzen aus den Funktionen eines Economy-Klasse-Oszilloskops ziehen

Tipps und Tools zum Debugging langsamer serieller Busse

15. März 2012, 15:10 Uhr | Nicole Wörner
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Wie viele Taktzyklen?

Bild 2: Zählung von Taktimpulsen und -flanken mittels automatischer Messung oder über die Triggerbetriebsart »n-te Flanke im Burst«.
Bild 2: Zählung von Taktimpulsen und -flanken mittels automatischer Messung oder über die Triggerbetriebsart »n-te Flanke im Burst«.
© Agilent

Oft möchte ein Anwender die Zahl der Taktzyklen oder Flanken in einem Datenpaket eines seriellen Busses wie etwa SPI, uWire oder I²C, ermitteln, der einen vorgegebenen Takt enthält. Bei den meisten Vielzweck-Oszilloskopen kann man diese Information auf zwei Arten erlangen:

Die erste Methode nutzt das Messsystem und zählt Flanken oder Impulse oder beides. In Bild 2 ist ein langer Datenburst dargestellt, mit dem Register in einem FPGA programmiert werden. Das Oszilloskop zählt Taktzyklen und Flanken (es sollten 540 sein). Die automatische Messfunktion markiert den jeweils ersten und den letzten Taktimpuls mit einem Marker, das gibt dem Anwender die Sicherheit, dass die automatische Messung alle Taktimpulse bei der Messung berücksichtigt hat.

Die andere Methode zum Zählen von Taktimpulsen funktioniert indirekt über Triggersequenzen. Der Anwender kann die Zahl der Flanken indirekt zählen, indem er auf eine bestimmte Flanke innerhalb eines Pakets triggert. »Bei der Familie 3000-X beispielsweise erweist sich die Betriebsart ‚n-te Flanke im Burst«‘ als nützlich, wenn man auf ein nicht-kontinuierliches Taktsignal triggern möchte«, führt Kasenbacher aus. »Bei dieser Betriebsart muss das Triggersystem zuerst eine Zeitspanne finden, in der das Signal keine Aktivität zeigt. Diese Zeitspanne kann man über den Softkey ‚Idle‘ im Bereich von 10 ns bis 10 s einstellen. Nach dem Ablauf der Wartezeit erfolgt die Triggerung, wenn der Flankenzähler innerhalb einer Reihe von Taktimpulsen den vorgegebenen Stand erreicht hat. Über den Softkey ‚Edge‘ kann man den Sollwert für den Flankenzähler zwischen 1 und 65535 einstellen. Die Flanke kann ansteigen oder abfallen.« Im Beispiel triggert das Oszilloskop, wenn der Flankenzähler auf 540 oder weniger steht, triggert aber nicht mehr, wenn man den Flankenzähler auf 541 stellt.

Bei Systemen mit kontinuierlichen Taktsignalen kann der Anwender mit der Betriebsart »Flanke, dann Flanke« auf eine bestimmte Taktflanke triggern. Diese Betriebsart funktioniert ähnlich wie »n-te Flanke im Burst«, allerdings wartet das System hier nicht auf eine Zeitspanne ohne Signale, sondern auf eine Flanke auf einem anderen Signal (etwa einem Chip Select in einem SPI-Bus), und beginnt daraufhin zu zählen.


  1. Tipps und Tools zum Debugging langsamer serieller Busse
  2. Wie viele Taktzyklen?
  3. Die zentrale Bedeutung der Signalaktualisierungsrate
  4. Signalabgriff - Grenzen eines 10:1-Tastkopfes

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