Laboroszilloskope

Neue Rekord-Bandbreite: 62,8 GHz

11. April 2012, 8:59 Uhr | Wolfgang Hascher
Schaffen 62,8 GHz echte Analogbandbreite: Agilent-Infiniium-Scopes der Serie 90000Q

Eine weiter nach oben gehobene Bandbreitengrenze setzt die neue Spitzenmarke bei den High-end-Laboroszilloskopen: 62,8 GHz sind es – und zwar erreicht als echte Analogbandbreite in den Eingangs-Verarbeitungsstufen der Agilent-Scope-Serie Infiniium 90000Q.

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Ein paar Monate hatte LeCroy jetzt mit den LabMaster-10Zi-Scopes und deren 60 GHz die Frequenz-Spitzenposition inne. Diese Bandbreite wird erzielt durch Bandwidth Interleaving, ein Konzept, bei dem das hohe Frequenzband zunächst in ein niedrigeres herabgemischt wird, was den eigentlichen Eingangs-Verarbeitungsstufen dann weniger HF-Maximalfrequenz abverlangt – allerdings sehr stabile Oszillatoren und Mischerstufen voraussetzt.

Nun stellt Agilent Technologies (www.agilent.com) die Scope-Serie Infiniium 90000Q vor, die es in einer geschickten Kombination aus Indiumphosphid-Halbleitertechnologie und ausgefeilter Schaltungstechnik auf genau 62,8 GHz in den Eingangs-Verarbeitungsstufen bringen, also diese Bandbreite als echte Analog-Bandbreite für sich verbuchen können. Das Ganze dann aber statt in den insgesamt vier verfügbaren Kanälen nur noch in einer Zweikanal-Konfiguration. Will man alle vier Kanäle nutzen, bleiben je Kanal „nur“ 33 GHz an Bandbreite.

Die neue Produktfamilie umfasst zehn Vierkanal-Modelle mit Bandbreiten von 20 GHz bis zu besagten 62 GHz; bei allen Modellen ist die Bandbreite nachträglich erweiterbar. Auch in punkto Eigenrauschen und Jitter (75 fs) stellen diese Oszilloskope nach Angaben von Agilent „neue Rekorde“ auf. Diese Scope-Serie profitiert einerseits von speziellen ICs und von Multichip-Modulen plus andererseits von einer exklusiven neuen Schaltungsarchitektur genannt „RealEdge“. Das ist eine Kombination aus neuen Architekturen, Mikroschaltungen der nächsten Generation, Dünnschicht-Bauteilen und dem hochentwickelten Indiumphosphid-Halbleiterprozess von Agilent.

Mit den Oszilloskopen der neuen Familie kann der Anwender letztlich eine Kombination aus verschiedenen Hard-/Software-Innovationen von Agilent der letzten Jahre nutzen. Dazu zählen beispielsweise die InfiniiMax-III-Tastkopftechnik für Bandbreiten bis zu 30 GHz, die Verfügbarkeit von über 40 anwendungsspezifischen Messapplikationen, deren Anwendung von Jitter-Messungen über erweiterte Triggerung und zahlreiche Analyse-Tools bis zu kompletten Konformitätstest-Algorithmen reicht.

Beachtenswert auch die Möglichkeit, mehrere Oszilloskope der Familie Q mithilfe einer speziellen Software zu einem System mit 40 oder mehr Kanälen zusammenzuschalten und auch die InfiniiView-Software für die Analyse von Oszilloskop-Messdaten auf einem PC oder Laptop, während das Scope gleichzeitig für weitere Messungen zur Verfügung steht. Verfügbar auch die Software namens „N2807A PrecisionProbe Advanced“ für die Charakterisierung von Messleitungen und Korrektur der von ihnen verursachten Messfehler bei Frequenzen bis zu 62 GHz.

Die neue Bandbreitengrenze erlaubt schließlich Messungen an Elektroniksystemen, die auf die Anforderungen künftiger Standards zugeschnitten sind. Möglich ist z.B.:

die direkte Digitalisierung von M-Band-Signalen (60 GHz bis 100 GHz)

die Erfassung der dritten Harmonischen von 28-, 32- und 40-Gbit/s-Digitalsignalen,

die Analyse von IEEE-802.3ba-40/100/400-GbE- und Optical-Internetworking-Forum-

CEI-3.0-Signalen,

und die direkte Messung von sehr variablen Spannungshüben in Anwendungen, die breitbandige Messungen und Messungen allgemeiner Art mit dem gleichen Messgerät erfordern.

 

 


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