First Sensor AG

Zukunftsmarkt Fahrzeugsensorik

17. Mai 2017, 11:30 Uhr | Nicole Wörner
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Fortsetzung des Artikels von Teil 2

Gesetzgebung: Toter Winkel, Emissionsausstoß und »der Diesel«

Ein weiterer Treiber sind gesetzliche Auflagen. So soll der sogenannte Turn-Assist bei LKW die Unfallzahlen mit Fußgängern und Radfahrern im „toten Winkel“ beim Abbiegen in Städten deutlich verringern helfen. Damit das funktioniert, müssen auch hier verschiedene Sensoriken zusammenarbeiten. Viele Innovationen im Bereich der Fahrzeugsensorik werden daher im Sonderfahrzeugbau entwickelt und erprobt.

Vorteil für diese Entwicklungen ist neben dem direkten Return-on-Investment durch Betriebsvorteile natürlich auch: Sowohl im Führerhaus als auch im Fahrzeug ist mehr Platz als im PKW. Es gibt aber auch zusätzliche, erschwerende Anforderungen an die Sensorhersteller, wie etwa Nachrüstbarkeit von Altmodellen oder Anwendungsmöglichkeiten über LKW verschiedener Hersteller hinweg.

Elektro, Hybrid, Wasserstoff bzw. Brennstoffzellen…

...– neben den klassischen Verbrennungsmotoren fahren immer mehr Autos mit alternativen Antrieben. Für den sicheren Betrieb dieser Systeme sind eine Vielzahl neuer Sensoren erforderlich – etwa spezielle Drucksensoren für den Betrieb mit Wasserstoff.

Angesichts strenger Umweltauflagen wieder ganz aktuell:…

...Leckage-Detektoren. Strenge 0-Emmissionsauflagen für Elektrofahrzeuge in den USA erzwingen, dass deren Hilfsmotoren und Reichweiten-Extender absolut schadstofffrei betrieben werden müssen – Leckage-Detektoren sind hier Auflage.

Auch der Diesel…

wird die Sensorhersteller noch lange beschäftigen. So stoßen moderne LKW oftmals weniger Stickoxide als kleine PKW aus – absolut, nicht nur relativ! Der Grund: Mehrstufige, über Druck-, Durchfluss- und Differenzdrucksensoren feinfühlig gesteuerte Abgasreinigungsanlagen. Damit diese nicht nur in großen LKW, sondern auch in PKW zum Einsatz kommen können, muss bei Steuergeräten, Sensoren und Reinigungsanlagen noch viel Miniaturisierung geleistet werden.

First Sensor Mobility
AdBlue-Sensoren: Abgasreinigung mit Harnstoff (AdBlue) soll Diesel sauberer halten. Wird auch wirklich AdBlue nachgefüllt? Wann muss nachgefüllt werden? Auch weil AdBlue bei niedrigen Temperaturen ausflockt, sind spezielle Sensoren notwendig
© First Sensor Mobility

Noch einen weiteren Sensorik-Stimulus…

...gibt die Diesel-Technologie: Das reinigende Additiv AdBlue (der werbliche Name für Harnstoff) muss zur Schadstoffbindung in ausreichender Menge zugeführt werden. Weil sich die Werkstatt- und Inspektionsintervalle immer weiter verlängern, müssen Fahrer AdBlue an normalen Tankstellen nachfüllen. Sensorik muss hier künftig nicht nur Füllstand und einwandfreien Betrieb ausweisen, sondern auch schlicht melden, wenn – mutwillig oder versehentlich – andere Flüssigkeiten in den AdBlue-Tank gekippt werden.

Schon die wenigen, hier aufgeführten Beispiele…

...zeigen das enorme Potenzial für Sensorik in Automobilen. Die Automobilindustrie wird über viele Jahre einer der Hauptwachstumstreiber für viele Sensorhersteller sein.

Zugleich wird aber auch deutlich: Wer diesen Markt adressieren will, braucht mehr als nur Sensorikkompetenz. Erfolgreiche Lösungen erfordern zusätzliche Software-, System- und Integrationskompetenz und die Fähigkeit, Spezialsensoren zu entwickeln und über die vielen Jahre eines automobilen Lebenszyklus normgerecht produzieren und OEM-gerecht vorhalten und liefern zu können.


  1. Zukunftsmarkt Fahrzeugsensorik
  2. Rundumsicht in Lkw und Sonderfahrzeugen wichtiger denn je
  3. Gesetzgebung: Toter Winkel, Emissionsausstoß und »der Diesel«

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