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Building-Automation wird Realität

13. Dezember 2018, 12:02 Uhr | Hagen Lang
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EnOcean-Standard in ca. 500.000 Gebäuden weltweit

Mit energieautarken Sensoren lassen sich z.B. komplexe Heiz- und Beleuchtungssteuerungen realisieren, die sich nicht nach Stundenplänen, sondern beispielsweise nach der detektierten tatsächlichen Raumbenutzung richten. Zusammen mit den mittlerweile ebenfalls erhältlichen energieautarken, batterielosen EnOcean-Funk-Stellantrieben für Heizkörper, z.B. von den Firmen Micropelt oder PM DM (Precision Motors Deutsche Minebea GmbH) sind energieautarke Heizungssteuerungslösungen aus Sensoren und Aktoren möglich, die keinerlei Wartung benötigen. Der Heizungs-Stellantrieb nutzt Temperaturunterschiede zwischen der Heizung und der Umgebungsluft zur Energiegewinnung. Schon 2 °C Temperaturunterschied reichen, damit ein mit einem Peltier-Element kombinierter DC/DC-Wandler ausreichend Energie für die funkbasierte Heizungssteuerung erntet.

»Ein IoT, dessen Milliarden Sensoren und Aktoren ständig nach neuen Batterien verlangen, macht überhaupt keinen Sinn«, sagt Matthias Kassner. »Ein batterieloses Internet der Dinge ist smart, weil es Dinge einfacher macht. Das war von Anfang an unser Ziel und wir sind hier auf einem guten Weg.«

Seit 2008 arbeiten mittlerweile über 400 Unternehmen in der Non-Profit-Organisation „En­Ocean Alliance“ daran, den Funkstandard fortzuentwickeln und neue Anwendungsfelder zu erschließen. »Darin sind wir als EnOcean GmbH nur ein Mitglied von vielen, wenn auch ein wichtiges, und müssen uns an die Regeln und Beschlüsse halten«, sagt Matthias Kassner.

Die EnOcean Alliance macht sich als Industriebündnis u.a. für den mittlerweile als ISO/IEC 14543-31X normierten EnOcean-Funkstandard im Sub-Gigahertz-Bereich stark, der dank standardisierter Sensorprofile von einem wachsenden Ökosystem ca. 1500 interoperabler Produkte genutzt wird. Dazu gehören beispielsweise batterielose Schalter. Diese ernten die für den Funkbefehl zur Beleuchtung nötige Energie aus dem bloßen Tastendruck. »Das System mit EnOcean-Funk ist momentan für Entfernungen bis ca. 30 Meter in Gebäuden ausgelegt. Unsere Entwicklungsarbeit in Sachen Energieverbrauchsreduktion bei Sensoren und der Funkübertragung sowie bei Energy-Harvesting-Technologien zahlt sich immer mehr aus«, so Matthias Kassner.

In Sachen Sicherheit setzen die neuen Sensoren zur Gewährleistung der Datenintegrität und Authentizität auf die Algorithmen der AES-128-Authentifizierung auf Basis gerätespezifischer, zufallsgenerierter Sicherheitsschlüssel. Dabei wird jeweils eine Signatur erzeugt und mit dem Funktelegramm versendet.

Bislang wird der EnOcean-Standard in ca. 500.000 Gebäuden weltweit eingesetzt. Durch „Lighting on Demand“ und „Heating on Demand“ seien dabei bislang etwa 56 TWh Energie eingespart worden, lässt EnOcean wissen. Bei den derzeitgen Technologie-Fortschritten energieautarker Funk-Sensoren und -Aktoren werden diese wohl bald zu den Standardkomponenten des IoT gehören.


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