Die angehenden Ingenieure entschieden sich für den tragbaren R&S Scope Rider RTH. Mit seinen isolierten Eingängen erlaubt er in der Messgerätekategorie III das Messen von Motorspannungen bis 1000 V rms. Darüber hinaus hat Rohde & Schwarz das Oszilloskop mit speziellen Analysefunktionen für Automobilanwendungen ausgestattet. Die Trigger&Decode-Option des Oszilloskops unterstützt nicht nur das klassische CAN- und LIN-Bus-Protokoll, sondern auch Protokollanalyse-Funktionen für SENT, ein serielles Punkt-zu-Punkt-Protokoll speziell für die Sensorkommunikation im Automobilbereich. Der Anwender kann damit gezielt Ereignisse, Daten oder Fehlerzustände des Fast- und Slow-Protokollkanals von SENT erfassen.
Ebenfalls unterstützt werden das Short- und Enhanced-Message-Format und die verschiedenen möglichen CRC-Check-Methoden. Ergänzend dazu bietet das Gerät eine Option zur Analyse von CAN-FD-Signalen. Weil der serielle CAN-FD-Bus mit Übertragungsraten bis 15 Mbit/s arbeitet, ist er deutlich schneller als Standard-CAN (bis 1 Mbit/s) und wird zunehmend an Bedeutung gewinnen. Die vollständig digital realisierte Trigger- und Dekodier-Einheit arbeitet immer mit einer Abtastrate von 1,25 GSample/s, unabhängig von der für die Signalaufzeichnung verwendeten Abtastrate des entsprechenden Analog- oder Digitalkanals. Dadurch können serielle Protokolle auch dann problemlos dekodiert werden, wenn gleichzeitig sehr langsame Zeitsignale dargestellt werden.
Zudem zeigt der R&S Scope Rider das jeweils analysierte Protokoll auf Knopfdruck tabellarisch mit protokollabhängigen Zusatzinformationen an. Ein weiterer Vorteil besteht in der Unterstützung von symbolischen Labels: Dekodierte Steuersignale werden im Klartext angezeigt. Das macht die Arbeit mit dem Gerät besonders einfach.
Messbeispiele
Der R&S Scope Rider wurde schon beim Vorgänger-Modell F17 für das Debugging der CAN-Bus-Daten genutzt. So konnte sichergestellt werden, dass auf dem Cockpit-Display alle Werte korrekt angezeigt werden. Darüber hinaus wird der R&S Scope Rider dazu genutzt, die Zündunterbrechung der Motorsteuerung zu testen und sie optimal einstellen zu können. Hier war es den Entwicklern des FaSTDa Racing Teams besonders wichtig, dass das Oszilloskop tragbar ist.
Beim F17 haben sich die Optimierungsmaßnahmen gelohnt. Gleich zum Saisonstart beim Formula Student East auf dem Euroring Örkeny in Ungarn erzielte das FaSTDa Racing Team den ersten Platz in der Efficiency-Wertung. Der F18 Clara landete zum Saisonstart 2018 Ende Juli im tschechischen Most trotz widriger Umstände auf dem zwölften Platz von 32 Teams. Das Rennen wurde unwetterbedingt abgebrochen. Anfang August erzielte das Team mit F18 Clara auf dem Hockenheimring einen sehr guten 16. Platz von 58 Verbrennerteams. Die Rennsaison ist im vollen Gange, und das Fahrzeug zeigt auch bei widrigen Bedingungen, dass es zuverlässig seine Leistung bringt.
Das FaSTDa Racing Team erhielt mit dem R&S Scope Rider acht Messgeräte in einem. Er bietet selbst unter den extremen Bedingungen an der Rennstrecke die Leistungsfähigkeit eines Labor-Oszilloskops. Damit lassen sich alle Störungsursachen an elektronischen Systemen schnell aufspüren und beheben.