All diese Informationen sollen in einer Art Sendungshistorie zusammengefasst werden. Im zentralen Fingerprint-Informationssystem wird den Kontrolleuren diese Dokumentation als Zeitstrahl auf einem Tablet zur Verfügung gestellt. Bei Bedarf können sie zusätzliche Informationen zu den einzelnen Stationen abrufen und sich etwa nochmals alle Röntgenbilder anzeigen lassen. Mit dieser Technik soll der Aufwand bei Nachkontrollen drastisch reduziert werden.
Bislang muss bei einem Manipulationsverdacht jedes Frachtstück nochmals einzeln geprüft oder gar geöffnet werden. Poenicke erläutert, wie das im ungünstigsten Fall aussehen kann: »Oft erfolgt die Zulieferung auf dem Landweg. Gilt die Ladung bereits als sicher, wird der LKW vor dem Transport versiegelt. Stellt man dann am Flughafen fest, dass das Siegel gebrochen wurde, muss der gesamte Inhalt nochmal kontrolliert werden.« Mit der neuen Lösung ließe sich in einem solchen Fall schnell überprüfen, ob einzelne Packstücke manipuliert worden sind.
Bis die Verfahren zum Einsatz kommen, wird es noch dauern: Nachdem das Konsortium die einzelnen Lösungen konzipiert hat, befinden sich die Technologien nun in der Entwicklungsphase und sollen bis Ende des Jahres einsatzbereit sein. Im kommenden Jahr soll dann eine Testumgebung entstehen, um das Zusammenspiel der Verfahren zu optimieren.