Strengste Sicherheitskontrollen sollen verhindern, dass gefährliche Substanzen an Bord eines Flugzeugs gelangen. Doch Prüfverfahren wie etwa das Röntgen sind oft zu zeitaufwändig und teuer, um den sicheren Status eines Frachtstücks nachzuweisen. Abhilfe schafft ein neuer Ansatz des Fraunhofer IFF.
Forscher des Fraunhofer-Instituts für Fabrikbetrieb und -automatisierung IFF in Magdeburg haben einen Weg gefunden, das Dilemma zwischen Sicherheit und Effizienz im Luftfrachtverkehr zu lösen: Mit Hilfe einfacher Prüfverfahren fassen sie für jedes einzelne Frachtstück Merkmale wie 3D-Kontur oder RFID-Kennung zu einem zentralen Sendungsprofil zusammen.
»Der Clou ist, dass wir diese Merkmale dokumentieren und zu einem digitalen Gesamtbild zusammenfügen«, erläutert Olaf Poenicke, Projektleiter am IFF. »Jedes Frachtstück verfügt damit über einen digitalen Fingerabdruck. Dieser lässt während der gesamten Transportkette prozessübergreifend und jederzeit genaue Aussagen über den Sicherheitsstatus der Fracht zu.«
Sicherungsdraht verhindert nachträgliche Manipulationen
Die Forscher arbeiten derzeit an einem Marker, mit dem sich überprüfen lässt, ob ein Frachtstück bereits geröntgt wurde – bislang ist das nicht nachvollziehbar.
Zudem entwickeln die Wissenschaftler ein RFID-Siegel, um nachträgliche Manipulationen an einer Sendung zu erkennen. Dazu positionieren sie einen Transponder mit einem hauchdünnen Sicherungsdraht an den Sollbruchkanten eines Pakets. Wird es geöffnet, zerreißt der Draht. Die Sendung ist dann zwar weiterhin identifizierbar, zusätzlich erhält der Kontrolleur aber die Information, dass der Draht beschädigt ist.
»Mit dieser Technologie lassen sich auch ganze Paletten prüfen«, so Poenicke. »Befindet sich ein Frachtstück mit gebrochenem Draht darunter, lässt sich die betroffene Sendung über die ID genau identifizieren.« Zusätzlich kann mittels 3D-Scan die Kontur der Palette erfasst werden. Wird nachträglich ein Packstück auf die Palette gelegt, ändert sich die Kontur.