Editorial | Im Leistungssport wird nichts dem Zufall überlassen - weder beim Training noch bei dem Rundumprogramm. Moderne biomedizinsche Geräte oder Datenanalysen sollen dabei helfen, die Athleten zu »Übermenschen« zu machen, die bisher unmögliches Realität werden lassen. Wie fair kann das sein?
Liebe Leser,
der Spiegel nennt es die »Mondlandung des Marathons«. Dem Kenianer Eliud Kipchoge gelang das, was lange als unmöglich galt. Als erster Läufer schaffte er die 42,195 Kilometer in weniger als zwei Stunden. Das Beispiel zeigt: Im Leistungssport wird nichts dem Zufall überlassen. Allein auf die körperliche Fitness verlassen sich aber wohl die wenigsten.
Längst haben Hightech-Anwendungen, Künstliche Intelligenz und Big Data Einzug in den Leistungssport gehalten. So kommen unter anderem biomedizinische Geräte wie einnehmbare Pillen zur Messung der Temperatur sowie speziell entwickelte Kleidung und tragbare Elektrolyt- oder thermische Analysatoren zum Einsatz. Damit sollen zum einen bessere vorbeugende Maßnahmen ermöglicht und zum anderen die Behandlung der Athleten zu optimiert werden. Bleibt die Frage: Ist das noch Sportmedizin oder schon Doping?
Melanie Ehrhardt