Für eine konsistente Kommunikation über alle Unternehmensebenen müssen die jeweils genutzten Kennzahlen auf einer gemeinsamen Datenbasis aufbauen.
Wichtige Kriterien einer Kennzahl: |
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Aktualität |
Die mit einem MES erfassten Daten (z.B. Produktionsmengen) werden daher verdichtet, mit anderen Daten kombiniert und zielgruppengerecht als Kennzahlen angezeigt. So sieht der Werker direkt die produzierte Menge, sein Meister jedoch den OEE, der daraus und aus anderen Daten berechnet wurde.
Zudem ist die Aktualität der ausgewerteten Informationen von großer Bedeutung. Dabei ist zu beachten, dass manche Kennzahlen einen aktuellen Zustand abbilden, andere einen fest definierten Zeitraum. Zeitraumbezogene Kennzahlen sind in der Regel erst nach Ablauf des jeweiligen Intervalls aussagekräftig (z.B. Produktivität), wohingegen sich Echtzeitkennzahlen zu einem beliebigen Zeitpunkt betrachten lassen (z.B. Qualitätsrate).
Insbesondere die Echtzeitfähigkeit von MES-Systemen grenzt diese zu überlagerten BI-Systemen (Business Intelligence) ab. Während Letztere große, vergangenheitsbezogene Datenmengen (Big Data) auswerten, berechnen MES-Systeme aus stets aktuellen Daten wenige, aber dafür aussagekräftige Kennzahlen (Smart Data), die sofort als Basis für kurzfristige Entscheidungen zur Verfügung stehen. Somit eignen sich diese zur unmittelbaren Steuerung des Fertigungsablaufs. Auswertungen aus BI-Systemen hingegen spielen ihre Vorzüge bei langfristigen Betrachtungen und grundlegenden Optimierungsprojekten aus.
Je nach Anwendungsbereich empfiehlt sich auch die Nutzung unterschiedlicher MES-Anwendungen zur Darstellung von Kennzahlen (Bild 2).
MPDV Mikrolab bietet hierfür beispielsweise im »Hydra-Office Client« detaillierte Auswertungen von Ausschussquote, Prozessfähigkeit (Cp) oder Mitarbeiterproduktivität. Für den mobilen Einsatz direkt in der Fertigung und den schnellen Überblick über Nutzgrade sowie Produktionsstillstände bietet MPDV mit den »Smart MES Applications« die passenden Werkzeuge zur Nutzung auf Smartphones oder Tablets. Mit dem »MES-Cockpit« dagegen kann das Management übergreifend und langfristig planen und beobachten. Hierzu bieten sich sowohl zeitliche Betrachtungen von Beleggrad- und Rüstgraden als auch Vergleiche unterschiedlicher Abteilungen beziehungsweise Werke an.
Die Erfahrungen aus vielen Optimierungsprojekten haben gezeigt, dass sich in den meisten Fertigungsunternehmen eine Auswahl weniger Kennzahlen bewährt. Dazu gehören unter anderem:
Diese Kennzahlen sind im VDMA-Einheitsblatt 66412 eindeutig definiert und erfüllen so die Kriterien der Standardisierung und Vergleichbarkeit.