Was in der Theorie schon überzeugte, musst sich im Praxistest jedoch erst noch beweisen. Dafür besuchten Wintergerst und sein Team insgesamt 13 Screening-Camps, die in den Slums von Bangalore und auf dem Land stattfanden. Zusätzlich mit dabei war immer eine Funduskamera zur Farbfotografie der Netzhaut, damit die Qualität der Aufnahmen der Smartphone-Varianten gegen den Standard geprüft werden kann. Insgesamt 200 Patienten mit Diabetes nahmen an den Screenings teil.
Eines der größten Probleme vor Ort war die Energieversorgung. »Aus diesem Grund hatten wir große Akkus dabei«, so Wintergerst. Nach Voruntersuchungen, wie einem Sehtest, kontrollierte das Team jeweils beide Augen der Patienten an verschiedenen Stationen mit allen vier Smartphone-Augenspiegeln und der Funduskamera.
Die insgesamt 2.000 Aufnahmen wertet Wintergerst zusammen mit den Kooperationspartnern in Indien jetzt nach und nach aus. »Es ist bereits offensichtlich, dass wir ein leicht zugängliches sowie sehr kostengünstiges Screening-Verfahren gefunden haben«. Jetzt muss der Datenvergleich klären, welches Smartphone- Ophthalmoskop das Beste ist.(me)