Im Grunde genommen ist ein Body Area Network ein System zur Erfassung der Daten über die Vitalfunktionen eines Patienten. Bisher musste sich der Patient zur Erfassung der Informationen in einem Krankenhaus oder einer entsprechenden Einrichtung befinden und war am ganzen Körper mit Klebeelektroden und den entsprechenden Kabeln versehen. Dadurch wurde nicht nur die Bewegungsfreiheit des Patienten erheblich eingeschränkt, sondern auch die Gesundheitskosten in die Höhe getrieben. Wegen der zeitlichen und finanziellen Einschränkungen konnten oft nicht alle erforderlichen Informationen gesammelt werden. Heutzutage stellen sich die Dinge anders dar.
Ein BAN (Body Area Network) kann mit nur wenigen Sensoren aufgebaut werden, deren Position sich an der Art der zu sammelnden Informationen orientiert. Kabel sind gänzlich verzichtbar, was sich positiv auf das Wohlbefinden und die Beweglichkeit des Patienten auswirkt. Nach Abschluss der Untersuchung können die Daten in Echtzeit übertragen werden, was die Diagnose beschleunigt und eine möglicherweise notwendige Behandlung früher möglich macht.
2011 wurden circa 100 Millionen BAN-Einheiten ausgeliefert, von denen nicht nur die Medizintechnik profitiert, sondern auch weitere Marktsegmente, in denen die Technologien der verschiedenen Komponenten zum Einsatz kommen. So werden die Daten zwar über Bluetooth drahtlos übertragen, aber das gleiche Bluetooth-Modul kann auch bei Smartphones, Fernbedienungen oder Tastaturen Verwendung finden.
Bei der Einrichtung eines BAN sind viele verschiedene Punkte zu berücksichtigen. Zuallererst ist festzulegen, welche Informationen mit welchen Sensoren erfasst werden sollen. Dann geht es darum, die Daten abzulegen, etwa in einer Datenbank oder in einer Applikation auf einem Mobilgerät wie einem Smartphone. Die technischen Fortschritte könnten beispielsweise die drahtlose Datenübertragung von den Sensoren zum medizinischen Team, die Optimierung des Geräte-stromverbrauchs und eine intuitive Benutzerbedienung umfassen.
Überwachung der Herzfunktion
Ein Beispiel eines körpernahen Netzwerks ist das Langzeit-EKG zur Langzeitmessung der Herzaktivität. Hierzu ist es nötig, drei bis acht Elektroden am Körper zu befestigen und zu verkabeln. Das EKG muss für mindestens 24 Stunden getragen werden, ist aber häufig bis zu zwei Wochen am Stück im Einsatz. Die aufgezeichneten Daten werden in einer am Gürtel oder um den Hals getragenen Überwachungseinheit gespeichert. Nach Beendigung des EKGs gibt der Patient die Kontroll-einheit zur Auswertung bei der Arztpraxis ab, was zu Verzögerungen, Verlust oder Beschädigungen führen kann.
Im Unterschied dazu stelle man sich ein Szenario vor, in dem der Patient nur einen einzigen Sensor ohne weitere Kabel trägt. Der Sensor sendet die Daten via Bluetooth zu einem Smartphone, das direkt mit der Cloud synchronisiert wird.
Über den Autor:
Greg Quirk arbeitet als Freelance Technical Writer für Mouser.