Fertigungsverfahren

Galvanisch geformt

19. Februar 2016, 10:12 Uhr | Marcel Consée
Mit einer Standardabweichung von +-5 µm handelt es sich bei der Galvanoformtechnik um ein vergleichsweise präzises Fertigungsverfahren.
© Precision Micro

Die Galvanoformtechnik steht für hohe Präzision und Wiederholgenauigkeit bei der Fertigung von Metallteilen. Bei dem Prozess handelt es sich um ein additives Verfahren, bei dem komplexe und filigrane Teile im Mikrometerbereich durch gezielte schichtweise Anlagerung von Metall an einem Trägersubstrat gebildet werden.

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Vorwiegend eignet sich das Verfahren für 2D- und 3D-Präzisionsteile wie etwa ultrafeine Gitter in der Massenspektromie, RFI-Abschirmungen, Kodierscheiben oder Prägewerkzeuge. Aktuell kommt die Galvanoformtechnik europaweit in der Elektronik und Medizintechnik immer mehr zur Anwendung. Der britische Ätztechniker Precision Micro hat auf die gestiegene Nachfrage reagiert und investiert mit einer neuen Laminierausrüstung und einem zusätzlichen Tauchbehälter in den Bereich Galvanoformen.

Die Galvanoformtechnik wird bei Metallkomponenten angewendet, die besonders kleine Konstruktionsmerkmale unter 50 Mikrometer aufweisen sowie höhere Anforderungen an die Präzision stellen und größere Seitenverhältnisse besitzen als sie mit dem konventionellen Verfahren der photochemischen Ätztechnik zu erreichen sind. Dabei eignen sich besonders dünne Produkte, die in mehreren Ebenen aufgebaut werden müssen, für das Verfahren.

Mit den aktuellen Investitionen erweitert Precision Micro seine Produktionskapazitäten in der Galvanoformtechnik und steigert die Prozesssicherheit und Genauigkeit eines ohnehin äußerst präzisen Fertigungsverfahrens, das sich durch eine Standardabweichung von +/- 5 Mikrometern auszeichnet. Die neue Ausstattung ermöglicht Precision Micro eine noch durchgängigere Schichtdicke der Teile zu erreichen. Zudem können sich die Metallionen dank des angeschafften Equipments stabiler anlagern, wodurch sich auch die Oberflächenbeschaffenheit verbessert.

Der neue Tauchbehälter stellt seine Vorteile besonders bei der Herstellung von Teilen aus weichem Nickel mit feinem Raster, Bolzenlöchern oder Sehschlitzen unter Beweis. Diese Produkte profitieren von dem Nickel-typischen Mattglanz, der in dem neuen Behälter erzeugt werden kann. Um der gestiegenen Nachfrage nach Nickel-Komponenten weiter nachzukommen, ist in naher Zukunft die Anschaffung weiterer Tauchbehälter geplant. Precision Micro bietet das Verfahren für hartes und weiches Nickel sowie auch für Kupfer an.


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