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Profinet-Anbindung leicht gemacht

9. Februar 2015, 11:48 Uhr | Von Andreas Müller
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Fortsetzung des Artikels von Teil 2

ProtocolBuilder ermöglicht das einfache Erstellen eines Scripts.

Er besteht aus folgenden Hauptkomponenten:

ProtocolBuilder Script Wizard

Im Script Wizard können Kommunikationsabläufe ohne Programmierkenntnisse mit Hilfe von Tabellen erstellt werden. Es gibt vordefinierte Templates für Query-Response-Abläufe für verschiedene Protokolle. Es können auch neue Templates selbst erstellt werden. Daraus wird dann das eigentliche Script generiert. Mit einem Klick wird das Script erzeugt und auf das Modul geladen. Die Trace-Funktion (Fehlerprotokollierung) wird grafisch angezeigt. Dadurch kann sehr einfach geprüft werden, ob das Script wie erwartet funktioniert und welche Werte übertragen werden.

ProtocolBuilder Editor

Beim Editor handelt es sich um einen Texteditor mit Syntaxhervorhebung und Autovervollständigung. Hier kann der gesamte verfügbare Befehlssatz verwendet und beliebige serielle Protokolle realisiert werden. Mit dem integrierten Compiler wird das Script auf Knopfdruck übersetzt und kann anschließend auf das Modul übertragen werden.

ProtocolBuilder Trace

Der Editor verfügt zusätzlich über einen Trace-Modus zur Fehlersuche. In diesem Modus werden die Variablenwerte laufend vom Modul geladen und in einer zweiten Spalte neben dem Script-Quelltext angezeigt. Damit ist es möglich, den Ablauf des Script zu verfolgen und Fehler zu finden.

Die Module sind frei konfigurierbar, haben eine geringe Leistungsaufnahme und werden mit einer Spannung von 3,3 V versorgt. Eine CDI-Schnittstelle ermöglicht die Konfiguration des Moduls (Config, Debug, Status). Zum Profinet-Netzwerk hin ist das Modul mit 1,5 kV isoliert.

Das Modul besitzt auch die notwendige GSDML-Datei. GSDML (General Station Description Markup Language) ist die Gerätebeschreibungsdatei, die von den Herstellern der Feldgeräte zur Verfügung gestellt werden. Sie beschreibt das jeweilige Gerät und enthält die notwendigen Informationen zur Projektierung. Eine umfangreiche Beschreibung ist dank des XML-Formats möglich. So können z.B. mehrere Sprachen in der GSD-Datei implementiert werden.

Die Zertifizierung

In industriellen Anlagen kommuniziert Profinet auf Basis der Standards IEC 61158 und 61784. Bei Profinet ist eine Gerätezertifizierung bei einem genehmigten Testlabor verpflichtend. Dies dient zur Reduzierung von teuren Serviceeinsätzen und garantiert eine hohe Anlagenverfügbarkeit. Es wird überprüft, ob die Feldgeräte den Standards entsprechen, was ein fehlerfreies Zusammenarbeiten der Feldgeräte und der automatisierten Anlage mit sich bringt. Der Aufwand der Zertifizierung hängt von der eingesetzten Technik ab. Bei der Zertifizierung wird das fertige Profinet-Gerät einfach in ein Labor geschickt, in welchem es verschiedenen Tests unterzogen wird. Diese Tests reichen von Hardware-Tests über Belastungstests bis hin zu Alarm- und Sicherheitstests. Im Falle des Profinet-Moduls Kunbus-COM gestaltet sich die Zertifizierung allerdings einfacher, da auf eine bereits erfolgte Vorzertifizierung zurückgegriffen wird.

Der Autor:

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Dipl.-Ing. (FH) Andreas Müller 
studierte Feinwerktechnik an der FH in Esslingen am Neckar. Anschließend war er bei Bosch, Alcatel und Connect Systems tätig, bis er schließlich zur Kunbus GmbH kam. Dort ist er heute Vertriebs- und Marketingleiter für Industrielle Kommunikation.

a.mueller@kunbus.de



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  3. ProtocolBuilder ermöglicht das einfache Erstellen eines Scripts.

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