Alles ist oder wird künftig smart. Das Haus wird zum smart home oder smart building, Verbrauchszähler zum smart meter, das Stromnetz zum smart grid. Der Zusatz „smart“ ist in Mode und wird geradezu inflationär verwendet. Die meisten der heute als „smart“ angepriesenen Produkte sind jedoch alles andere als intelligent. So der Tenor des Vortrages „The Internet of Things is a Service Application“ von Cees Links, General Manager Low Power Wireless bei Qorvo, Inc., der die Session 1 „Wireless IoT“ eröffnete (Bild 5).
Er begann den Vortrag indem er seine Erfahrung mit dem „smart meter“ des Gasversorgers schilderte. Der neu installierte „smarte“ Verbrauchszähler dokumentierte nämlich den Verbrauch des ohne Unterbrechung laufenden Warmwasserboilers im nicht bewohnten Tiefparterre seines Hauses über mehrere Tage. Denn erst nach Tagen fiel ihm auf, dass er den Gasboiler pausenlos hören konnte. Auf dem Weg zum Gasboiler im Erdgeschoss musste er dann durch Wasser waten. Ein Leck in der Warmwasserleitung hatte für einen kontinuierlichen Warmwasserbedarf gesorgt, die unteren Räume seines Hauses geflutet und ihm später eine „smarte“ Rechnung vom Gasversorger beschert.
„Low Power Wide Area Networks for industrial IoT – Licensed versus Unlicensed Bands?“
Von einem intelligenten Verbrauchszähler würde er erwarten, dass er anormale Betriebsweisen detektieren und den Nutzer informieren kann. Sein Fazit: Erst durch eine sinnvolle Auswertung von Informationen wird das Internet der Dinge zu dem werden können, was heute so vollmundig propagiert wird.
Erfolgreich mit neuem Konzept
Der Wireless Congress 2016 – der seit 13 Jahren gemeinsam von der Elektronik, der Electronica und dem ZVEI e.V. veranstaltet wird – bestätigte sich erneut als wichtige Plattform für den Informationsaustausch und das Networking unter Wireless-Fachleuten. 450 Teilnehmer aus aller Welt zählte der diesjährige Wireless Congress am 9. und 10. November im Internationalen Congress Center München – rund 25 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Sie konnten sich aus dem zweitägigen Programm mit 64 Vorträgen, acht Tutorien, zwei Keynotes und einer Podiumsdiskussion die für sie relevanten Themen aussuchen. Im Vergleich zu den zurückliegenden Kongressen, fanden die Tutorials an beiden Nachmittagen einen außerordentlich hohen Zuspruch. Sie liefen erstmals im Anschluss an die Sessions mit den Vorträgen und für eine Teilnahme musste kein zusätzliches Ticket gekauft werden. Damit konnten Teilnehmer sogar zwischen den Tutorials wechseln.
Wer den 13. Wireless Congress Systems & Applications verpasst hat, der kann im Nachhinein den Konferenzband erwerben, um sich über die neuesten technischen Entwicklungen zum Thema wireless zu informieren. Er ist in elektronischer Form zum Preis von 240 Euro erhältlich und kann per E-Mail an die Redaktion (redaktion@elektronik.de) bestellt werden.