Wie haben die Mitglieder der IQRF Alliance auf die Freigabe des Standards reagiert?
Die Reaktion der bestehenden Mitglieder der IQRF-Allianz war durchweg positiv. Der Grund ist ganz einfach: Die Öffnung von IQRF bringt ihnen keine Komplikationen, sondern nur Vorteile. Sie können weiterhin Transceiver-Module kaufen wie bisher, sind aber nicht auf unsere Transceiver beschränkt, sondern können aus einem viel breiteren Angebot mehrerer Hersteller wählen oder, wenn sie über eine eigene Forschung und Entwicklung verfügen, die Technik sogar in ihre eigenen Produkte integrieren.
Die Mitglieder der IQRF-Allianz werden unter anderem auch Zugang zu umfangreichen SW- und HW-Bibliotheken haben, die es ihnen ermöglichen, die Integration der Technik direkt in ihre Geräte erheblich zu beschleunigen. Mit der offenen Technik können sie außerdem mehr Glaubwürdigkeit für die Technik selbst, eine viel größere Verbreitung und damit einen viel größeren Markt für ihre Produkte erwarten. Die Mitgliedschaft bringt ihnen auch viele andere wirtschaftliche Vorteile im Hinblick auf den neuen offenen Standard. Die Reaktionen sind also durchweg positiv.
Wie wird der IQRF-Standard künftig weiterentwickelt werden? Wird sich die Rolle der IQRF Alliance verändern?
Die Veröffentlichung von IQRF Open Standards 1.0 ist für den 4. Juni 2023 geplant. Wir bereiten sie seit mehreren Jahren auf der Grundlage technischer Analysen vor, aber vor allem als Reaktion auf die sich ändernden Bedürfnisse unserer bestehenden Kunden. Wie geht es nach der Freigabe weiter? Wir werden die Technik kontinuierlich weiterentwickeln, da sich alles ständig ändert: IoT, der Markt, die Gesetzgebung und die damit verbundenen Bedürfnisse bestehender und neuer IQRF-Nutzer.
Die IQRF-Allianz wird weiterhin die IQRF-Technik fördern und alle Anwender zusammenbringen, von Universitäten und Akademikern über IQRF-Produkthersteller bis hin zu Integratoren. Obwohl die Standardisierungsagenda vollständig an die IQRF Standards Association übertragen wurde, wird die IQRF Alliance weiterhin Produktzertifizierungen durchführen und die Interoperabilität der Endgeräte garantieren. Eine neue Art von Allianzmitgliedern, die Zertifizierungsorganisationen, wird ebenfalls einen wichtigen Beitrag dazu leisten.
Was werden die nächsten Schritte der IQRF Alliance sein? Was Ihre nächsten Schritte als CEO der Alliance? Welche Ziele verfolgen Sie?
Neben der bereits erwähnten Verantwortung für die Zertifizierungsagenda wird die IQRF-Allianz weiterhin die Technik selbst und den offenen IQRF-Standard fördern und auch als wichtige Informationsquelle für ihre Mitglieder dienen. Sie wird auch weiterhin ihre Mitglieder bei der Förderung ihrer IQRF-Produkte und darauf basierenden IoT-Lösungen unterstützen.
Als CEO habe ich mir gleich zu Beginn meiner fünfjährigen Amtszeit das große Ziel gesetzt, die Attraktivität der Mitgliedschaft erheblich zu steigern, und ich glaube, dass die Mitglieder der Allianz bis Mitte dieses Jahres besonders von den neuen wirtschaftlichen Vorteilen begeistert sein werden. Gleichzeitig setze ich mich für eine noch engere Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern und Hochschulen ein. Die größte Herausforderung für mich und die Mitglieder der Allianz wird dann sein, die IQRF-Technik nicht nur für die EU, sondern weltweit zu standardisieren und zu zertifizieren.
Was werden Sie am Messestand zeigen, was können Besucher erfahren?
Wir stellen auf der embedded world am Stand 639 in Halle 3A aus. Wir werden dort Fragen zur IQRF-Technik und zum IQRF Open Standard beantworten, insbesondere deutsche Großkunden mit einer Demonstration bestehender Lösungen begeistern, aber auch in der Praxis zeigen, dass die Integration von robuster und zuverlässiger Funktechnik mit Mesh-Netzwerk-Unterstützung nicht kompliziert sein muss und keine Kopfschmerzen bereitet. Wir freuen uns auf Ihren Besuch.
Der »Wireless Congress 2023: Systems & Applications« wird sich auf die neuesten Entwicklungen und die praktische Anwendung fortschrittlicher Funktechniken in der Industrie konzentrieren: 5G/5.xG/6G, WiFi 6/6E/7, Matter, NR+, TSN für Funknetzwerke, resiliente Netze, Wireless Sensing, informationszentrierte Vernetzung, Software-Defined Networking (SDN), LPWAN der nächsten Generation und vieles mehr sowie der Einsatz von KI in Kommunikationsnetzen.
Unsere Schwesterzeitschrift Elektronik, die Messe München als Veranstalter der electronica und der Verband der Elektro- und Digitalindustrie (ZVEI) veranstalten den 20. Wireless Congress: Systems & Applications am 7. und 8. November in München.
Der Call for Papers hat begonnen – reichen Sie jetzt Ihren Beitrag für den 20. Wireless Congress ein!
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