Analyse

Wie Stephen Elop Nokia an die Wand fuhr – seine katastrophalsten Fehler

7. Juni 2011, 17:06 Uhr | Frank Riemenschneider
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Fortsetzung des Artikels von Teil 3

Fehlentscheidung Nr. 3: Design in Kalifornien

Es mutet fast schon bizarr an, als Elop letzte Woche verkündete, dass erste Nokia Smartphone mit Windows Phone 7 statt in Finnland durch ein Design-Team in Kalifornien gestalten lassen zu wollen.

Fakt ist, dass die finnischen Designer es geschafft haben, Geräte zu bauen, die 14 Jahre oder 56 Quartale in Folge mehr verkauft wurden, als alle in den USA designten Geräte zusammen – inklusive iPhone, Motorola, HP/Palm uns so weiter. Die Mutter aller iPhones, das iPhone2G zum Beispiel, war in den USA, wo 7 % aller Handy-Nutzer auf dieser Erde leben, ein Riesenerfolg – leider war es jedoch in der restlichen Welt vergleichsweise ein Flop, dort, wo die restlichen 93 % der Handy-Nutzer leben.

Es lässt sich grundsätzlich sagen, dass in den USA designte Geräte oft sehr stark in ihrem Heimatmarkt, aber schwach auf anderen Kontinenten sind. Dies wissen auch die Telekommunikations-Provider, und die finnischen Designer von Nokia wussten offensichtlich 14 Jahre lang, wie man Geräte baut, welche die Anforderungen in den lokalen Märkten z.B. in Japan befriedigen.

Dass der Nabel der Nokia-Welt in Kalifornien liegt, darf bezweifelt werden – vermutlich wird neben den Providern auch ein großer Teil der 93 % Nicht-US-Handy-Nutzer den Daumen in bester Facebook-Manier senken und erklären: „Don’t like it“.


  1. Wie Stephen Elop Nokia an die Wand fuhr – seine katastrophalsten Fehler
  2. Fehlentscheidung Nr. 1: Symbian weg, Windows Phone 7 rein
  3. Fehlentscheidung Nr. 2: Die Ankündigung von Dual-SIM-Geräten
  4. Fehlentscheidung Nr. 3: Design in Kalifornien
  5. Fehlentscheidung Nr. 4: Der Sargnagel für Nokia – Skype

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