Schon im Jahr 2009 kündigte Nokia an, Handys mit zwei SIM-Schächten bauen zu wollen – der Erfolg war aus einem einfachen Grund extrem limitiert: Die Telekommunikations-Anbieter wollen sie nicht, weil sie den Kunden an ihr Netzwerk binden wollen (zur Not mit SIM-Lock). Wenn Elop nicht schon alleine dieser Misserfolg hätte Warnung genug sein müssen, hätten doch zumindest bei dem Apple-Deasaster alle Warnlampen angehen müssen.
Apple nämlich wollte in seinem iPhone 5 eine sogenannte „virtuelle SIM-Karte“ einbauen, mit denen der Kunde in beliebigen Netzen hätte telefonieren können. Die Antwort von Vodafone & Co. war: „Das geht gar nicht“. Im Ergebnis musste Apple-CEO Steve Jobs auf der alljährlichen Entwicklerkonferenz erstmals auf die Ankündigung eines „one more thing“ verzichten, da das iPhone 5 einem Redesign unterzogen wird und vermutlich erst im September vorgestellt wird.
Die Entscheidungen für oder gegen ein Handy treffen immer noch die großen Telekommunikations-Provider und die unabhängigen Verkäufer. Senken diese den Daumen, nützt selbst die Aura eines Steve Jobs nichts mehr. Auch Nokias N-Gage und sogar Googles selbsternannter „iPhone-Killer“, das Nexus One, das so großartig sein sollte, dass es Google „Superphone“ nannte, fielen dem Nichtgefallen der Provider zum Opfer.
Dass Elop scheinbar lernresistent ist, bewies er spätestens, als er erneut Nokia-Smartphones mit Dual-SIMs ankündigte – diese sind schon beerdigt, bevor sie überhaupt auf den Markt kommen.