Teure Phased-Array-Technik überflüssig

Holographic Beamforming macht 5G erst sinnvoll

21. März 2019, 11:06 Uhr | Heinz Arnold
Brian Deutsch, Pivotal Commware: »Wir versetzen die Carrier jetzt in die Lage, 5G-Basisstation zu installieren, die es ihnen erlauben, Funknetze zu realisieren, deren Installations- und Betriebskosten sehr wettbewerbsfähig zu den bestehenden Broadband-Services der Betreiber von Glasfaser- und Kabelnetzen sind.«
© Pivotal Commware

5G-Netze auf Basis der neuen Holographic-Beamforming-Technik könnten jetzt der Glasfaser- und Koax-Kabel-Konkurrenz das Fürchten lehren.

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Beamforming frisst Energie und ist teuer – aber für 5 G unverzichtbar. Der letzte Satz ist richtig, der erste nicht mehr. Denn Pivotal Commware, einem Startup aus den USA, ist es gelungen, die Kosten und Größe deutlich zu reduzieren; die Leistungsaufnahme liegt sogar um den Faktor 100 unter der von Phased-Array-Antennen – bei besserer Performance und neuen Optionen.Kurz gesagt ein Durchbruch, der auf einem vollkommen neuen Ansatz beruht. Holographic Beamforming (HBF) nennt ihn Pivotal Commware. Dass die Technik funktioniert, demonstrierte Gründer und CEO Brian Deutsch – es handelt sich übrigens um seinen zehnten Startup – kürzlich in München. Sein Resümee: »Phased-Array-Antennen sind veraltet und die Hersteller wissen es. Wir versetzen die Carrier jetzt in die Lage, 5G-Basisstationen zu installieren, die es ihnen erlauben, Funknetze zu realisieren, deren Installations- und Betriebskosten sehr wettbewerbsfähig zu den bestehenden Broadband-Services der Betreiber von Glasfaser und Kabelnetze sind.«

 

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Die Zahlen von Pivotal jedenfalls sprechen für sich: Das Unternehmen wurde im Juni 2016 gegründet und machte im selben Jahr bereits 2 Mio. Dollar Umsatz, 2017 waren es bereits 10 Mio. Dollar. Es hat bisher 39 Mio. Dollar Investorengeld eingesammelt – der größte Investor ist Bill ­Gates. Eine gewisse Überzeugungskraft muss der neuen Technik, in deren Umfeld 230 Patente eingereicht sind, also innewohnen. So groß war sie, dass Pivotal inzwischen eng mit Macom zusammenarbeitet, für die der Aufbau der 5G-Infrastruktur einer der Fokusmärkte ist.

Das erste Produkt des Startups ist die zigarettenschachtelgroße Antenne von Typ „Echo 5G“. Sie erreicht eine Verstärkung von 60 dB in beiden Richtungen bei Abstrahlwinkeln bis 80 Grad und sorgt dafür, dass die 5G-Abdeckung im Haus funktioniert – unabhängig davon, ob es aufwändig mit Doppelfenstern verglast ist. »Schon in relativ kurzer Entfernung zur Basisstation besteht in solchen Fällen in den Zimmern der Wohnungen kein Empfang mehr«, weiß Deutsch.


  1. Holographic Beamforming macht 5G erst sinnvoll
  2. KI-basierte Self-Organized Networks
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