Forschern aus ganz Deutschland steht ab sofort ein neuer Hochleistungsrechner an der Uni Mainz für komplexe Rechenoperationen und die Analyse großer Datenmengen zur Verfügung. Der Rechner namens «Mogon NHR Süd-West» ist Teil des bundesweiten Verbundes «Nationales Hochleistungsrechnen» (NHR).
Nach Uni-Angaben ist der neue Mainzer Rechner in der Lage, pro Sekunde rund 2,8 Billiarden Rechenoperationen auszuführen. Die Speicherkapazität des Rechners entspricht den Sicherheitsstandards, die es etwa bei medizinischen Forschungsprojekten mit sensiblen Patientendaten braucht.
Der Rechner ist etwa zehn Mal schneller und deutlich energiesparender als der Vorvorgänger «Mogon 1» und auch energiesparender als «Mogon 2», der noch eine Weile parallel weiterbetrieben wird. «Mogon 2» selbst war 2017 der schnellste Hochleistungsrechner an einer deutschen Uni und lag seinerzeit in der Liste der energieeffizientesten Supercomputer weltweit auf Position 51. Der Name Mogon soll eine Anlehnung an das römische Mogontiacum sein, das ist der lateinische Namen der Stadt Mainz.
«Mogon NHR Süd-West» kann Vorgänge simulieren, die von extrem vielen Faktoren abhängig sind. Etwa die Berechnung von Wechselwirkungen zwischen chemischen und physikalischen Prozessen im Klimasystem der Erde wie Auswirkungen von Wolken und Niederschlag. Oder geodynamische Prozessen, wie sie an Rändern von Kontinentalplatten oder an Vulkanen auftreten. In Mainz wurde auch schon simuliert, wie Lipide, also Transporteure von Boten-RNA (mRNA), die bei Corona-Impfstoffen zum Einsatz kommen, an Zellen andocken und wie mRNA in Zellen gelangt.
Im Teil-Verbund NHR Südwest habe sich die JGU, die Frankfurter Goethe-Universität, die Rheinland-Pfälzische Technische Universität Kaiserslautern-Landau und die Universität des Saarlandes zusammengeschlossen.
Die NHR-Zentren stellen die Hochleistungsrechenressourcen zur Verfügung, Sie werden - nach einem gemeinsamen wissenschaftsgeleiteten Verfahren - projektbezogen vergeben. Antragsberechtigt sind promovierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die einer deutschen akkreditieren Hochschule angehören.