Drei Viertel für aktive Teilnahme an Online-Karrierenetzwerken
Gut 80 Prozent der Karriereexperten sind der Meinung, dass Führungskräfte durch »eine geeignete Präsenz im Internet« ihre Aufstiegsoptionen aktiv gestalten – selbstverständlich sprich: sich finden lassen – sollten. BDU-Vizepräsident und Personalberater Joachim Staude: »Kandidaten müssen sich durch Kompetenz, Leistungsbereitschaft und soziales Engagement im Internet positionieren. Dies erhöht den Aufmerksamkeitsfaktor.« Vier von fünf Headhuntern raten zu Fachbeiträgen, gut drei Viertel befürworten die aktive Teilnahme an Online-Karrierenetzwerken.
Von eigenen Manager-Blogs oder -Webseiten halten die Personalberater jedoch nicht viel. 90 Prozent würden ihrem besten Freund hiervon abraten. In den Beziehungsnetzwerken freilich sind sie mehr als alle anderen Berufsgruppen zu Hause. Gut ein Drittel aller Personalberater nutzt Xing & Co. nicht nur für die Ansprache der Kandidaten, sondern sieht darin auch ein gutes Werkzeug für die Überprüfung von Referenzen und fachlicher Eignung. 57 Prozent alle Berater haben aufgrund der Ergebnisse ihrer Internetrecherche auch schon mal einen Bewerber durchfallen lassen.
Schuld daran sind neben peinlichen Privatfotos und unangemessenen öffentlichen Stellungnahmen oft die in Blogs oder Beziehungsnetzen geäußerten Kommentare von Berufskollegen – die Berater über Google leicht entdecken. Darüber hätten die Personalberater übrigens zuerst den Tarnnamen von Informatik-Azubi Kai Friedrichs laufen lassen sollen, bevor sie ihm freundliche Angebote als Datenbankspezialist und Teamleiter unterbreiteten. Sein Name bei Xing, »Jag A. Okänt«, stammt aus dem Schwedischen und lautet übersetzt: Ich bin unbekannt.