Anschluss an mögliche Arbeitsgeber finden
Gestern noch bei StudiVZ und Facebook eingeschrieben, sind viele Studierende an Hochschulen und Berufsakademien ebenfalls bei Xing angekommen. Manche wollen sich nur einen professionellen Anstrich geben, nicht wenige freilich hoffen auf attraktive Praktika- und Jobofferten. Der Status »Absolvent/Student« ermöglicht die Einbettung des individuellen Bildungshintergrunds in das eigene Profil.
Damit können Studenten und Studentinnen Anschluss an mögliche Arbeitgeber finden, weltweit Alumni kontaktieren und so schon lange vor dem Examen ihre Karriere planen. »Professionelles Networking beginnt schon während des Studiums «, versichert Lars Hinrichs, Gründer und Vorstandsvorsitzender der Xing AG und plustert seine Kontaktbörse angelegentlich noch ein wenig stärker auf: »Ein Profil auf Xing ebnet zukünftigen Akademikern den Einstieg in ein erfolgreiches Berufsleben.«
Besonders beliebt bei Beratern und Rekrutierern ist die Jobbörse Experteers. Hier ist das Gefundenwerden geradezu Programm. Anonymisiert stellen wechselwillige Arbeitnehmer ihre Lebensläufe auf die Plattform und harren der Direktansprache. Die ist hier wie bei Xing, LinkedIn, StudiVZ, Myjobvideo, Germany’s next Top Ingenieure, MySpace, Wer-kennt-wen und all den anderen Beziehungsnetzwerken völlig legal. Nur wer sich in seinem Profil ausdrücklich die Kontaktaufnahme von Personalern und Jobvermittlern verbittet, hat ein Recht zur Klage.
Ebenso statthaft wie der kurze Anruf am Arbeitsplatz zum Zwecke einer weiteren Gesprächsverabredung ist die Mail an die Büroadresse und sogar an den privaten E-Briefkasten. Immerhin könne man darauf ja scharf oder gar nicht antworten, urteilten die Richter, mithin sei die bloße Anfrage, ob Interesse an einer neuen Position bestünde, durchaus zulässig. Ins Ungesetzliche driftet die Jagd erst dann ab, wenn trotz erklärter Ablehnung weiter gebohrt würde. Gegen besonders aufdringliche Personalmakler kann der Angesprochene eine Unterlassungsverfügung erwirken. Doch so weit gehen Headhunter und betriebliche Personalbeschaffer kaum. Schließlich wollen sie ihre Beute einfahren und nicht gegen sich aufbringen.