Fast jedes dritte Unternehmen der bayerischen Metall- und Elektro-Industrie verlagert aktuell Beschäftigung ins Ausland – oder plant, dies zu tun. Das melden die M+E Arbeitgeberverbände bayme vbm. Reformen seien nötig.
In knapp 80 Prozent der Fälle seien davon die Produktion und die Fertigung betroffen. Schuld daran sei die "Konjunktur- und Strukturkrise", die sich massiv auf die Unternehmen durchschlage und die Beschäftigungsverlagerung beschleunige.
Mittlerweile bewerte fast jedes zweite Unternehmen die aktuelle wirtschaftliche Lage als schlecht und nur etwas mehr als zehn Prozent erwarten für 2025 eine Verbesserung, so Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer der bayerischen M+E Arbeitgeberverbände bayme vbm. Grundlage ist eine "Blitzumfrage" unter rund 460 Unternehmen der Branche. Verlagert werde hauptsächlich nach Osteuropa in EU-Mitgliedsstaaten, nach USA und China. Neun von zehn Unternehmen sind laut Umfrage der Meinung, dass sich die Standortbedingungen in den letzten zehn Jahren verschlechtert haben.. Brossardt: „Wir sind als Standort zu teuer, zu kompliziert und zu wenig für die Zukunft gerüstet.
Während weniger als 15 Prozent der Unternehmen laut Umfrage ihre inländischen Investitionen im Jahr 2025 steigern wollen, plant mehr als jedes zweite Unternehmen, diese zu verringern.
Als Hauptgründe werden die hohen Arbeitskosten (69 Prozent), eine fehlende Planbarkeit durch die Wirtschaftspolitik (68,5 Prozent), Bürokratie (58,6 Prozent) sowie Energiekosten (52,6 Prozent) genannt. Ein grundsätzliche Absage an den Standort Deutschland sei das aber nicht. 90 Prozent halten den Standort für wettbewerbsfähig, sofern Reformen umgesetzt würden.