„Social Media als Rekrutierungskanal bedarf der sehr genauen Überprüfung“, plädiert Johanna Füllgraf für den gesunden Mittelweg. Die Geschäftsleiterin von advalue Media, einer Personalmarketingagentur in Wiesbaden, glaubt zwar durchaus, dass man Fach-und Führungskräfte im Netz ansprechen könne.
„Aber man muss sehr genau wissen, wie und vor allen Dingen wo, also in welchem Kanal man erfolgreich rekrutieren kann.“ Denn die sozialen Medien unterschieden sich im Nutzungsverhalten ganz gewaltig, ebenso in der Nutzerstruktur und in den Erwartungshaltungen der User.
„Facebook ist hier klar der Verlierer“, sagt die Agenturchefin. „Diese Plattform eignet sich generell nicht zur Rekrutierung. Wer hier unterwegs ist, tut das privat und möchte in Ruhe gelassen werden.“
Ein wenig, aber nicht grundlegend anders sei das bei Xing und LinkedIn, den Netzwerken für die Professionals. „Ingenieure und Techniker sind überall Mangelware und so findet sich auch bei XING nicht die Menge, die im Markt gebraucht wird“, erklärt Füllgraf. Dennoch könne man es versuchen.
„Man hat die Möglichkeit, die Leute direkt anzusprechen, man hat sogar die komplette Vita auf dem Schirm.“ Insofern sollte man als Unternehmen nach dieser Möglichkeit greifen. Für die internationale Suche hole LinkedIn mit großen Schritten auf.
„Hier tummeln sich die Kandidaten, die den Sprung ins Ausland wagen oder nach Deutschland zurückkommen wollen“, sagt die Wiesbadenerin. Auch hier wollten die Kandidaten angesprochen werden.