Die deutsche Informatikerin und Quantenphysikerin Stephanie Wehner erhält den hochdotierten Körber-Preis für die Europäische Wissenschaft 2024. Vor ihrer Forschungskarriere identifizierte sie als «ethische Hackerin» Sicherheitslücken in Computersystemen.
Die frühere Hackerin erhält den Preis für «ihre wegweisende Arbeit zum Quanteninternet», teilte die Körber-Stiftung in Hamburg mit. Das ultraschnelle und extrem sichere Quanteninternet soll ganz neue Anwendungen und Rechenleistungen ermöglichen.
Zuletzt hatten Wehner und ihr Team das weltweit erste Betriebssystem für Quantencomputer-Netzwerke entwickelt, damit müssen Quanten-Anwendungen nun nicht mehr für jede Hardware einzeln aufwendig von Spezialisten programmiert werden. «Künftig könnten damit Daten abhörsicher übertragen werden und Anwender in Rekordzeit vernetzt gemeinsam Probleme lösen, die weit über die Grenzen des heutigen Internets hinausgehen», hieß es weiter.
Wehner wurde 1977 in Würzburg geboren und arbeitet und forscht seit vielen Jahren in den Niederlanden. Dort ist sie Direktorin der Europäischen Quanteninternet-Allianz und Professorin am QuTech-Institut der Technischen Universität Delft. Vor ihrer Forschungskarriere sei sie als «ethische Hackerin» tätig gewesen und habe Computersysteme auf Sicherheitslücken getestet, um sie besser zu schützen.
Heute treibt sie den Aufbau eines Europäischen Quanteninternets maßgeblich voran. Mit dem Preisgeld will sie neue Anwendungen für Quanten-Netzwerke erforschen.
Der Preis soll am 19. September im Hamburger Rathaus überreicht werden. Die Auszeichnung zählt zu den weltweit höchstdotierten Forschungspreisen.