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Könnten Sie Manager?

28. Mai 2014, 9:18 Uhr | Corinne Schindlbeck
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"Kaminkarrieren“ gibt es nur noch selten

Vor dem Hintergrund der Fragestellung, was die „Young CXOs“, die das wirtschaftliche Geschehen der nächsten zehn Jahre entscheidend mitgestalten werden, bewegt, wie ihre Einstellungen sind und was sie von ihren Vorgängern unterscheidet, hat Haniel in Kooperation mit Kienbaum ein gemeinsames Projekt initiiert und 76 vertrauliche Gespräche mit Young CXOs aus Unternehmen der DACH-Region geführt, um die Charakteristika der jungen Top-Manager zu untersuchen.

Im Fokus der Untersuchung standen unter anderem die wichtigsten Karriereambitionen für junge Top-Manager, typische Erfolgsfaktoren und Hindernisse auf dem Weg an die Spitze und die Rolle individueller Parameter wie Bildung, persönliche Hintergründe oder Mentoring. Zusätzlich wurde erfragt, wie der Umgang mit Fehlern und Rückschlägen prägt.

Nur wenige Karrieren der jungen Top-Manager sind gekennzeichnet durch einen typischen „Kaminkarriere“-Verlauf. 79 Prozent der Gesprächsteilnehmer haben bereits mindestens einmal den Arbeitgeber gewechselt, 76 Prozent wechselten sogar mindestens einmal die Branche. Nur 21 Prozent der Young CXOs machten ihre Karriere in nur einem Unternehmen, und davon nur etwa ein Viertel im gleichen Bereich.

„Junge Top-Manager starten in ihrer Position heute mit einem weitaus breiter gefassten Erfahrungsprofil als früher“, stellt Dr. Stefan Fischhuber fest, Geschäftsführer bei Kienbaum Executive Consultants. „Daraus resultiert ein verändertes Entscheidungsverhalten aber auch eine neue Führungskultur.“

Diese spürbare Entwicklung hin zu einer offeneren Führungskultur entspricht auch den Wünschen der kommenden Generation. Laut der Kienbaum Absolventenbefragung legt die Generation Y vor allem Wert auf Begeisterungsfähigkeit. Sie wünschen sich ein Management- und Führungsvorbild, das Glaubwürdigkeit ausstrahlt, Durchsetzungsvermögen beweist und Integrität verkörpert. 

Der in der Gesprächsreihe festgestellte breitere Karriereverlauf der Young CXOs ergibt sich aus einem veränderten Umfeld und damit verbunden aus veränderten Anforderungen, die an die heutigen jungen Top-Manager gestellt werden. Sie sind in einer weitaus dynamischeren Welt mit komplexer werdenden Themen aufgewachsen und sehen einer so zunehmend wachsenden Verantwortung entgegen. Um diese Anforderungen zu erfüllen, sei es laut der befragten Young CXOs so heute noch stärker notwendig, gesamtunternehmerisch zu denken, anstatt wie früher Ressort- und Fraktionsdenken in den Vordergrund zu stellen.

Peter Sticksel, Personalleiter bei Haniel, zieht seine Schlüsse aus der Befragung: „Die Entwicklungen, die aus der Gesprächsreihe klar zu erkennen sind, werden sich in der kommenden Generation der Top-Manager noch deutlich verstärken. Das müssen wir aufnehmen und bereits heute in unserer Führungskräfteentwicklung und gesamten Personalarbeit berücksichtigen.“


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