Beispielhaft sei hier die Mittelstandsfinanzierung durch Private Equity dargestellt. Das zu finanzierende Unternehmen wird dabei von einer Private-Equity-Gesellschaft erworben und das Management wird am neuen Unternehmen in einer Größenordnung von 10 bis 30 Prozent wiederum beteiligt. Der Investor gründet hierzu eine Gesellschaft, die mit den notwendigen Eigenmitteln ausgestattet wird, um das Zielunternehmen – also das zu finanzierende Unternehmen – von den Eigentümern zu kaufen. Im Mittelstandsumfeld ist das Management in den meisten Fällen auch identisch mit den Alteigentümern beziehungsweise Verkäufern. Als gewünschter Nebeneffekt einer solchen Transaktion wird die Gesellschafterstruktur meistens auch neu geordnet.
Im Allgemeinen können die neu gegründete Gesellschaft und das Zielunternehmen nach erfolgter Transaktion miteinander verschmolzen werden, um das operative Geschäft in einer Einheit zu halten. Die oben genannten Prozentsätze der Beteiligungsstruktur sind beispielhaft zu sehen und abhängig von der Interessenlage der an der Transaktion beteiligten Partner.
Steuerliche Aspekte sind bei der dieser Beispielbetrachtung unberücksichtigt geblieben. So kann es aufgrund der Unternehmenssteuerreform 2008 durchaus Sinn machen, geplante Vorhaben noch in diesem Jahr durchzuführen.
Der Weg zum Kapital
Gewinnmargen unter Druck und stärkere Schwankungen der erzielbaren Cash-Flows führen zu verschärften Geschäfts- und Finanzierungsrisiken. Die eingeschränkte Kreditvergabepraxis der Banken im Zuge von anspruchsvolleren Rating-Kriterien und Eigenkapitalvorschriften nach Basel II schränken den Finanzierungs- und Investitionsspielraum der Unternehmen ein.
Deshalb werden alternative Finanzierungen immer wichtiger. Die am weitesten verbreitete Form ist sicherlich das Beteiligungskapital durch Finanzinvestoren oder strategische Investoren. Was sind hier die entscheidenden Kriterien, was die Unterschiede?