Laut einer VDE-Studie soll sich Europa binnen zehn Jahren in regenerativer Medizin, Telemedizin und eHealth zum Weltmarktführer entwickeln.
Europa zählt zu den innovativsten Standorten im Bereich Telemedizin und eHealth. Nach einer VDE-Studie liegt Europa derzeit noch hinter Nordamerika auf Platz zwei. In fünf Jahren allerdings wird nach Meinung der Experten Europa an den USA vorbeiziehen und bis 2020 seinen Vorsprung ausbauen. Für Asien erwarten die Experten eine Aufholjagd, die zu Lasten der USA geht. Allerdings machen laut Studie der Branche die Innovationshürden im Gesundheitssystem zu schaffen. Defizite bestünden insbesondere bei der klinischen Forschung sowie bei der Überführung in die Kostenerstattung durch die Krankenversicherungen. Beides sind wichtige Voraussetzungen für die breite Nutzung innovativer Technik in der Gesundheitsversorgung.
Mit 15 Millionen Euro unterstützt das Bundesministerium für Bildung und Forschung die Entwicklung von neuen Systemen für das Telemonitoring. Der Herzschrittmacher schickt E-Mails an den Arzt, ein Sensor wacht über den Patienten und warnt vor drohenden Erkrankungen an Herz oder Kreislauf. Beim Telemonitoring werden Vitaldaten wie Blutdruck, Herzfrequenz oder Gewicht von Sensoren erfasst und kabellos an den behandelnden Arzt oder ein telemedizinisches Zentrum weitergeleitet. Seit 2005 hat das BMBF acht Verbundprojekte gefördert, in denen miniaturisierte Systeme zur Langzeitüberwachung von Patienten entwickelt wurden.
Eines der Projekte widmete sich der Weiterentwicklung eines Herzschrittmachers bzw. Defibrillators: »Home Monitoring« heißt das Projekt des Berliner Medizintechnikherstellers Biotronik. Mit den dort entwickelten Implantaten werden bereits bei 200.000 Patienten die Daten vollautomatisch gelesen und per Mobiltelefon an den Arzt gesendet. Das Unternehmen ist einer von drei Anwärtern auf den Deutschen Zukunftspreis 2009 des Bundespräsidenten.