Konjunkturprognose Bayern 2024

Bayerische Wirtschaft rechnet bestenfalls mit Mini-Wachstum

2. Januar 2024, 10:03 Uhr | Corinne Schindlbeck
Wolfram Hatz, Präsident der vbw
© vbw

Die vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. prognostiziert für 2024 einen durchschnittlichen Zuwachs des bayerischen Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 0,3 Prozent. Laut ihrem Präsidenten Wolfram Hatz sei und bleibe die wirtschaftliche Lage im Freistaat schwierig.

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Hatz: "Wir rechnen nach einem Jahr der wirtschaftlichen Stagnation für 2024 allenfalls mit einer schwachen Erholung. Denn die hohen Energiekosten, die gestiegenen Zinsen, die schwache Weltwirtschaft und die allgemeine Unsicherheit – nicht zuletzt durch das Haushaltsurteil und seine Folgen – belasten die Unternehmen.

Im Gegensatz zu Deutschland insgesamt habe die bayerische Wirtschaft 2023 eine Rezession vermeiden können. Die "schwierigen konjunkturellen Rahmenbedingungen" blieben aber 2024 "grundsätzlich bestehen". So sei etwa bei den Energiepreisen "keine spürbare Entspannung in Sicht", sodass vor allem die energieintensiven Branchen "weiterhin einen massiven Kostendruck verspüren". Das belaste Produktion und Investitionen. Auch das außenwirtschaftliche Umfeld bleibe unsicher. Daher erwarte die Bayerische Wirtschaft vom Export "nur wenig konjunkturelle Impulse", zumal vor allem China als größter Handelspartner sowohl mit konjunkturellen als auch strukturellen Problemen kämpfe, so Hatz.

Die Lieferengpässe und der Materialmangel als Folgen der Corona-Pandemie hätten sich 2023 zwar entspannt. Doch neue Aufträge träfen "nur zögerlich" ein, was sich in einer schwachen Produktion widerspiegeln werde, so Hatz weiter.

Ein Hemmschuh für die bayerische Wirtschaft sei zudem das hohe Zinsniveau, welches die Investitionsneigung der Unternehmen dämpfe und insbesondere die Bauwirtschaft belaste.

Mit etwas mehr Hoffnung blickt Hatz auf die Inflation. Sie dürfte 2024 zurückgehen, was dier Kaufkraft der Verbraucher stabilisieren und damit den restriktiven Kurs bei der Geldpolitik lockern dürfte.  Für den bayerischen Arbeitsmarkt erwartet Hatz eine stabile Entwicklung, rechnet aber mit einer "moderaten" Steigerung der Arbeitslosigkeit. 

Als große Belastung für die Konjunktur im Freistaat bezeichnet Hatz die "enorme Unsicherheit" mit Blick auf geopolitische Krisen und Konflikte sowie die Wirtschaftspolitik in Deutschland. Das Haushaltsurteil des Bundesverfassungsgerichts und seine Folgen habe die Unsicherheit der Betriebe "nochmals massiv erhöht". 


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