Auch wenn es also DEN „Leistungselektroniker“ gar nicht gibt, sondern vielmehr eine Differenzierung nach Tätigkeit, Wertschöpfungsstufe und Applikationsfeld notwendig ist, so fühlte sich Infineon Technologies Anfang des Jahres dazu berufen, einen Lehrstuhl für Leistungselektronische Systeme an der TU München zu stiften.
„Ohne intelligente Leistungshalbleiter kann die Energiewende nicht gelingen“, erläuterte Dr. Reinhard Ploss, Vorstand für Operations, Forschung und Entwicklung sowie Arbeitsdirektor von Infineon Technologies.
Über das Thema Arbeitsplatzsicherheit, soviel scheint aus heutiger Sicht sicher zu sein, dürften sich Spezialisten für Leistungselektronik in den nächsten Jahren wohl am wenigsten Gedanken machen müssen.
Das gilt sowohl für die Hersteller von Leistungshalbleitern und -halbleitermodulen als auch für den entsprechenden Spezialisten auf der Anwenderseite.
Sei es die Inverterisierung der Weißen Ware, die leistungselektronische Komplettierung des Autos mit Verbrennungsmotor oder der künftigen Hybrid- und Elektrofahrzeuge, sei es energieeffiziente Unterhaltungselektronik oder eine leistungselektronische Lösung zur Energieerzeugung und zum Energiemanagement: Ohne Spezialisten mit Leistungselektronik-Know-how werden all diese Ziele nicht im gewünschten Maße umsetzbar sein.
Im Gegensatz zu vielen anderen Bereichen der Elektronik, in denen die Musik heute vor allem in Asien spielt, zählt Leistungshalbleiter- und Leistungselektronik-Know-how nach wie vor zu den Stärken der deutschen Elektrotechnik- und Elektronik-Industrie.
Hier wird geforscht, hier werden Innovationen in neue, richtungsweisende Produkte umgesetzt, und hier ist bislang auch ein großer Teil der internationalen Leitkunden ansässig, die im engen Zusammenspiel mit Halbleiter- und Subsystem-Lieferanten dafür sorgen, dass Energie-Effizienz und wachsende Performanceleistung auch in Zukunft keine unüberbrückbaren Gegensätze darstellen.