Mit dem Siegeszug der erneuerbaren Energien wandelt sich auch das Image der Leistungselektronik

Arbeiten mit grünem Gewissen

13. Juni 2012, 16:45 Uhr | Engelbert Hopf
Die Leistungselektronik bietet mit die sichersten Arbeitsplätze, zahlt hohe Gehälter - dennoch ist das Interesse der Absolventen nicht immer so hoch wie hier auf der PCIM.
© PCIM

Zur Wettbewerbsdifferenzierung der deutschen Elektronikbranche trug die Leistungselektronik zwar schon immer entscheidend bei. Doch als "enabling technology" für Windkraft und Photovoltaik treibt die Branche nun auch die Energiewende voran. Damit könnte die Leistungselektronik auch für junge Ingenieure an Attraktivität gewinnen.

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Leistungselektronik ist im besten Sinne des Wortes eine „Enabling Technology“, ohne sie würden wir nicht nur immer noch die Seitenfenster hochkurbeln, sondern fast jede Form elektrischer Maschinen würde voluminöser ausfallen oder weniger Performance bieten, hätten leistungselektronische Neuerungen nicht dazu geführt, dass es auch in diesem Bereich der Elektronik möglich ist, immer höhere Leistungen in immer kompakteren Bauformen zu realisieren.

Zugegeben: Während sich die klassische Mikroelektronik allmählich Strukturbreiten im einstelligen Nanometerbereich nähert, bewegen sie sich im Leistungshalbleiter-Bereich noch immer im Mikrometer-Bereich. Während bei Speicherchips und Logik-ICs über Waferdurchmesser von 450 mm diskutiert wird, entstehen innovativste Lösungen heute noch auf 4-Zoll-Wafern.

Doch auch hier geht es voran: Infineon Technologies arbeitet bei SiC-Bauteilen inzwischen am Übergang zu 6-Zoll-Wafern. Und wer hätte es noch vor einigen Jahren für möglich gehalten, dass Leistungs-MOS-FETs und IGBTs einmal auf 8- Zoll-Wafern gefertigt werden, und das in Deutschland?

Dass sich die Zahl derjenigen, die alljährlich zur PCIM Europe nach Nürnberg kommen, seit dem Jahr 2000 um fast 50 Prozent erhöht hat, dürfte vor allem damit zu tun haben, dass Leistungselektronik inzwischen zu einem der entscheidenden Kriterien beim ressourcenschonenden Umgang mit Energie geworden ist.

Mit dem Siegeszug der erneuerbaren Energien hat sich auch das Image der Leistungselektronik gewandelt.

Zwar handelt es sich immer noch um eine „Embedded“ Technologie, die für die wenigsten Endanwender greifbar ist, doch mit dem Einsatz in Photovoltaik und Windkraft ist das Image der Leistungselektronik eindeutig „sexier“ geworden.

In der Wahrnehmung von Schüler und Studenten, die sich ein Bild über ihre Berufschancen machen wollen, lässt sich ein aktiver Beitrag zur Energiewende leichter darstellen, als das bei energieeffizienteren Elektromotoren möglich wäre.


  1. Arbeiten mit grünem Gewissen
  2. Doch warum ist das Interesse der Absolventen so gering, trotz attraktiver Gehälter?
  3. Die sichersten Arbeitsplätze

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