Interview mit John Holt, CEO von Achronix

»Über das Abkommen mit Intel ist der Weg zu 8-nm-FPGAs frei«

9. November 2010, 9:03 Uhr | Heinz Arnold
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Angriff auf Altera und Xilinx

Damit wollen Sie jetzt – anders als ursprünglich geplant – die Marktführer Altera und Xilinx direkt angreifen?

Ja, vor dem Abkommen mit Intel hätte ich das so nicht formuliert, jetzt können wir aber doch auch den Marktsektor der hochdichten FPGAs anvisieren, da gibt es dann Überlappungen mit etablierten Herstellern. Wir werden auf Basis der 22-nm-Prozesstechnik zwei Familien entwickeln, die High-Performance-Typen der 22i-HP-Serie und die High-Densitiy-Familie der 22i-HD-Serie. Auf Basis der 28-nm-Prozesstechnik hätten wir das nicht tun können. In Wettbewerb mit den existierenden FPGA-Herstellern werden wir vor allem mit der 22i-HD-Familie treten, dort wo es auf hohe Logikdichten aber nicht auf höchste Performance ankommt.

Wann kommen die Bausteine und welche Dichten werden zur Verfügung stehen?

Die Mitglieder der 1,5-GHz-Speedster-22i-HP-Familie gibt es in Dichten zwischen 100.000 und 700.000 LUTs, nächstes Jahr bringen wir zunächst den 200.000-LUT-Typ auf den Markt. Die 750-MHz-Speedster-22i-HD-Familie enthält zwischen 100.000 und 2,5 Millionen LUTs. Bis Ende nächsten Jahres sollen alle auf den Markt kommen.

Xilinx will künftig die Logikdichte erhöhen, indem das Unternehmen mehrere FPGAs in ein einziges Gehäuse stapelt. Ist das nicht der einfachere Weg zu höherer Logikdichte?

Mehrere Chips in ein Gehäuse zu integrieren, kommt immer teurer – und die Top-Kunden sind zumindest nach unserer Erfahrung wenig geneigt, auf diesem Gebiet zu experimentieren. Ich will aber nicht ausschließen, dass wir das auch einmal tun könnten. Wenn die Kunden diesen Weg gehen wollten, hätten wir mit Intel einen Partner, der sich wie wenige andere auf dem Gebiet der Multi-Die-Packages auskennt.

Was macht Sie so sicher, dass die angekündigten FPGAs die Performance und Leistungsaufnahme auf der 22-nm-Ebene auch tatsächlich erreichen?

Wir verfügen bereits über Test-Chips auf der 28-nm-Ebene, das gibt uns schon eine große Sicherheit. Prototypen der 22-nm-Ebene folgen Anfang kommenden Jahres, wie gesagt, die Unterschiede von 28 auf 22 nm sind nicht so gravierend.


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  2. Angriff auf Altera und Xilinx
  3. 400 Dollar für 1 Million LUTs

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