Erholung im Chip-Markt

Steigende Lagerbestände deuten auf stärkere Halbleiter-Nachfrage hin

6. Juni 2012, 11:11 Uhr | Frank Riemenschneider

Die Lagerbestände der Chip-Hersteller sind im 1. Quartal 2012 weiter gestiegen, allerdings nicht, weil die Nachfrage zurückgegangen ist, sondern weil man mit einer höheren Kundennachfrage rechnet.

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Die Halbleiter-Lagerbestände als Anteil des Gesamtumsatzes sind im 1. Quartal 2012 weiter gewachsen.
Die Halbleiter-Lagerbestände als Anteil des Gesamtumsatzes sind im 1. Quartal 2012 weiter gewachsen.
© IHSiSuppli

Bezogen auf das Verkaufsvolumen wanderten im 1. Quartal 2012 rund 50 % ins Lager, ein Anstieg von 47,8 % im 4. Quartal 2011 (Bild) nach 46,1 % im 3. Quartal 2011. Die Gründe für die Anstiege im Q4 2011 und Q1 2012 sind allerdings sehr unterschiedlich: Während im 4. Quartal 2011 bedingt durch die weltpolitische Unsicherheit und die Euro-Krise die Nachfrage nach Chips zurückging, rechnet man jetzt sowohl auf Hersteller- als auch auf Kundenseite mit wachsender Nachfrage, auf die man vorbereitet sein will.

Unabhängig von den verbesserten Marktbedingungen hat IHSiSuppli zwei problembereiche ausgemacht: Die Speicherindustrie und die Analog-Chips. Grundsätzlich reagiert die Chip-Industrie auf wachsende Nachfrage mit einer steigenden Produktion. Wenn dann die Nachfrage nachlässt, ist man oft nicht in der Lage, die Produktion schnell genug zurückzufahren, was in Überkapazitäten und afllenden Preisen resultiert. Speicherhersteller sind größeren Schwankungen als der Durchschnittsmarkt hinsichtlich Über- und Unterkapazitäten ausgesetzt und dadurch laut IHSiSuppli verwundbar.

Das Problem der Analog-Chip-Hersteller besteht darin, dass überproportional in Märkte geliefert wird wie z.B. industrielle Kommunikationsinfrastruktur, die sich langsamer von Konjunkturabschwüngen erholen.

 


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