Um das ganze Paket seinen Kunden kostenlos anbieten zu können, werden Synergy-MCUs 10-30 % teurer sein als "herkömmliche" Chips. Der Einsparungseffekt dürfte jedoch gerade bei kleinen und mittleren industriellen Kunden, die häufig über die Distribution kaufen, nicht unerheblich sein (Bild 4).
Renesas empfiehlt seinen Kunden offiziell, die eingesparten Entwicklungszeiten und -Kosten in "zusätzliche Innovation" der Anwendung zu reinvestieren. Dies ist natürlich eine Möglichkeit.
Die andere Möglichkeit besteht darin, Entwicklungsteams zu verkleinern und über Personalkosten Einsparungen zu erzielen.
Egal, für welchen Weg sich ein Kunde entscheidet (hoffentlich für den "Innovativen"), steht außer Frage, dass Renesas Synergy die hochkomplexe Software-Entwicklung auf MCUs vereinfachen kann - wenn denn alles so funktioniert wie versprochen.
Die existierenden proprietären Architekturen RL78 und RX werden natürlich nicht abgekündigt, was angesichts von Millionen Kunden ja auch ein totaler Wahnsinn wäre. Offiziell ist die Linie des Hauses, auch weiter kräftig in diese Plattformen zu investieren.
Ob diese Aussage auch noch in 5 Jahren gilt, falls Synergy der erhoffte Erfolg wird, ist eine ganz andere Frage. Zumindest wenn ich Neukunde wäre und noch nicht Millionen Codezeilen für RL78 und/oder RX entwickelt hätte, die zu portieren wären, würde ich dann wohl doch lieber auf das ARM-Pferd setzen.